Café Mari:So bodenständig wie das Viertel

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Betreiben auch die Goldmarie zusammen: Karin Stüwe, Petra Mirwald und Julia Schneider (von links). (Foto: Stephan Rumpf)

Die Betreiberinnen des Café Mari haben ihr Angebot an das Schlachthofviertel angepasst: In dem großräumigen Lokal gibt es deshalb ein buntes Allerlei – aber kein Chichi.

Von Jacqueline Lang

Zu Fuß ist es nicht weit von der Goldmarie zu ihrer kleinen Schwester, der Mari. Nur sechs Minuten braucht man vom Restaurant in der Schmellerstraße zum Café an der Ecke Zenetti-/Adlzreiterstraße. Auch optisch liegen die beiden Lokale nicht weit auseinander, beide sind schnörkellos und dabei doch liebevoll eingerichtet, die Handschrift der drei Betreiberinnen Karin Stüwe, Petra Mirwald und Julia Schneider ist klar zu erkennen: Vintage-Holzstühle, hohe weiße Wände, kleine Blumensträußchen, hier und da rote Farbtupfer, zum Beispiel in Form von Klebestreifen, die an der Fensterscheibe das Wort „Mari“ bilden. Und doch wollen sie mit dem neuen Eckcafé etwas ganz Eigenes schaffen. Einen Ort, der zum Viertel passt, sich ihm anpasst – und nicht umgekehrt.

Man wolle, sagt Schneider, dass sich in dem neuen Café alle wohlfühlten, die das Schlachthofviertel ausmachten: Alte, Junge, Reiche und Arme. Oder um es kulinarisch auszudrücken: „Von Auster bis Leberkässemmel.“ Genauso steht es auch im Konzept, das sie sich für das großräumige Lokal ausgedacht haben, das früher mal eine Metzgerei war.

Wo früher die Metzgerei Heise war, befindet sich heute das Café Mari. (Foto: Stephan Rumpf)
Das Café ist schnörkellos und dabei doch liebevoll eingerichtet. (Foto: Stephan Rumpf)

Heute kann man sich zwar immer noch ein paar Scheiben Wacholderschinken dazubestellen, es gibt im Mari aber gerade beim Frühstück viele vegetarische Optionen: Zum Beispiel ein Porridge mit Kompott und Haselnüssen, Joghurt mit frischem Obst (je 6 Euro) oder „Croque Mari“ (2 Euro), was im Prinzip ein Käsetoast ist, den man nicht nur ebenfalls vegan haben kann, sondern auf Wunsch auch noch mit Kimchi.

Daneben gibt es auch noch Baked Beans (6 Euro), die man ebenfalls für einen kleinen Aufpreis noch mit einem Spiegelei, Speck oder in der Semmel bekommt, und sauren Hering (7 Euro) oder einfach eine Fischsemmel (4 Euro). Dazu kann man noch Brot, Käse, Honig, ein Frühstücksei oder besagten Wacholderschinken dazubestellen.

Die Portionen sind zwar recht klein, aber dafür preiswert – und durch die vielen Optionen kann man sich sein Frühstück nicht nur nach Belieben, sondern auch je nach Hunger hervorragend selbst zusammenstellen. Wie wäre es etwa zum Schluss noch mit einem Franzbrötchen oder einem Sesam-Cookie?

Die Speisekarte ist nicht in Stein gemeißelt, sondern wird sich laut Schneider je nach Jahreszeit verändern. Das Kompott zum Porridge kann dann mal aus Rhabarber und mal aus Sauerkirschen sein. Ein paar Basics wie die eingelegten Gurken, der Ziegenkäse oder Myeolchi (geröstete koreanische Fischchen) werden aber vermutlich immer in der Theke stehen. Und eine Auswahl an Kuchen und Stullen wird’s auch immer geben.

Im Mari kann man sich sein Frühstück selbst zusammenstellen. (Foto: Stephan Rumpf)

Weil das Mari für alle, die früh zur Arbeit müssen, unter der Woche immer schon um 7.30 Uhr öffnet, ist es auch ein guter Ort für ein schnelles Frühstück auf die Hand, Cappuccino (3,60 Euro) inklusive. Abends kann man sich auf der Terrasse aber auch seinen Aperol Spritz schmecken lassen, bald wohl sogar bis 22 Uhr.

Café Mari, Adlzreiterstraße 36, 80337 München, Telefon: 089/37030371, Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 7.30 bis 20 Uhr, Samstag 9 bis 20 Uhr.

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