Café "Man vs. Machine":Wo Kaffee nicht nur getrunken, sondern zelebriert wird

Café "Man vs. Machine": Im Zentrum des Cafés steht allein der Kaffee.

Im Zentrum des Cafés steht allein der Kaffee.

(Foto: Robert Haas)

Bei "Man vs. Machine" im Glockenbachviertel gibt es ausgezeichneten Kaffee aus der hauseigenen Rösterei inklusive Zubereitungstipps für Zuhause.

Von Sarah Maderer

Die Kolosseumstraße im Glockenbachviertel ist eine kurze, unscheinbare Seitenstraße. Umso erstaunlicher ihre Betriebsamkeit an Samstagen, wo sie zwei verschiedene Genießer-Gruppen anzieht: Musik-Nerds tummeln sich am unteren Straßenende im Plattenladen, Kaffee-Nerds stehen Schlange an der Ecke Müllerstraße bei "Man vs. Machine". Seit 2014, als die Betreiber Marco und Cornelia Mehrwald die unabhängige Rösterei mit Café eröffneten, wird diese Schlange von Wochenende zu Wochenende länger.

Im Zentrum soll allein der Kaffee stehen. Die Betreiber halten sich bedeckt, das Gesicht der Marke ist der Krokodilskopf, eine Schwarzweiß-Zeichnung des New Yorker Künstlers Jon Contino. Seine Illustrationen sind überall im Laden zu sehen, auf Kaffeetüten, Shirts, Tassen und Thermoskannen, sogar die hauseigene Schokolade "Bean vs. Bean" - Kakaobohne trifft auf Kaffeebohne - ziert das Krokodil. Mittlerweile hat "Man vs. Machine" drei Filialen, die jüngste in Berlin, den zweiten München-Ableger in der Schellingstraße an der Universität und im Glockenbach das Café mit Rösterei, wo alles begann.

Die Kaffeeröstmaschine stand nicht immer in der gesonderten Rösterei nebenan, sondern anfangs im Café auf hinterer Ebene, wo heute ein paar extra Tische Platz finden. Davor ein Verkaufsbereich mit Kaffeezubehör, Merchandise und den hauseigenen Röstungen (zwischen 30 und 50 Euro pro Kilo je nach Röstung). Im vorderen Ladenbereich rahmen die Sitzgruppen zweier Fensterreihen mit Blick auf Müller- und Kolosseumstraße einen breiten Verkaufstresen. Grünpflanzen im Regal, 90er-Jahre-Hip-Hop in der Anlage und sanftes Pistaziengrün an den Wänden ergänzt von Continos Zeichnungen schaffen eine urban-entspannte Atmosphäre.

Der Fokus auf Kaffee bedeutet auch, dass Speisen zur Nebensache werden. Hungern müssen hier trotzdem höchstens die Herzhaften. Für Süßmäuler gibt es Franzbrötchen (2,60 Euro), veganes Bananenbrot auf Wunsch getoastet (3,50 Euro), Matcha-Marmorkuchen (knapp fünf Euro) und andere Kaffee ergänzende Gebäckteilchen. Keine Highlights, ganz im Gegensatz zu den Kaffeespezialitäten, die so vielseitig wie geschmacklich überzeugend sind.

Café "Man vs. Machine": Für Naschkatzen gibt es Franzbrötchen zum Cappuccino.

Für Naschkatzen gibt es Franzbrötchen zum Cappuccino.

(Foto: Robert Haas)
Café "Man vs. Machine": Seit 2014 gibt es die Rösterei im Glockenbachviertel. Diese Schlange an Kunden wird von Wochenende zu Wochenende länger.

Seit 2014 gibt es die Rösterei im Glockenbachviertel. Diese Schlange an Kunden wird von Wochenende zu Wochenende länger.

(Foto: Robert Haas)

Der cremige, mild-nussige Cappuccino (3,60 Euro) wird mit der "Sure Shot"-Röstung zubereitet, die "Man vs. Machine" heller röstet, als es bei klassischem italienischem Kaffee üblich ist. Wer fruchtigere Noten bevorzugt, kann die "Super Natural"-Röstung für Espresso (2,50 Euro) und Flat White (4,10 Euro) wählen oder den fruchtig-herben Cascara Tee (4,30 Euro) probieren, ein koffeinreicher Tee aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirsche, den "Man vs. Machine" seit Kurzem im Sortiment hat.

Für Filterliebhaber gibt es eine Tasse Filterkaffee für knapp drei Euro oder die Syphon-Destille für zwei Personen (knapp zehn Euro), bei der allein die Zubereitung zur Attraktion wird. Überhaupt wird man von den Baristas in Sachen Röstung und Zubereitung gut beraten und bekommt die Lieblingsröstung im idealen Mahlgrad mit nach Hause, Mensch und Maschine in Symbiose miteinander.

Man vs. Machine, Müllerstraße 23, 80469 München, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8-19 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage 9-19 Uhr.

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