Jetzt ist das Café so, wie Katharina Stadler es sich vorgestellt hat. Die Tapete mit den üppigen Rosen, das kräftige Jadegrün an den Wänden, die altrosafarbenen Sitzbezüge, die Kristalllüster, alles hat sie sorgfältig abgestimmt. Seit einem halben Jahr ist das Café Kustermann fertig renoviert, zum Wiesnbeginn. Kleinigkeiten fehlen noch. Da an der Wand, murmelt Stadler, während sie auf einen der hohen Stühle am Ende des Tresens klettert. Gerne hätte sie ein altmodisches Stammtischschild hier auf der Holzplatte stehen. Mit so einem schmiedeeisernen Gestell? „Ja, genau.“ Sie hat als Kind am Stammtisch der Großmutter ihre Hausaufgaben gemacht. Für gute Gäste, Stammgäste, immer einen Platz freihaben, diese Wirtshaustradition gefalle ihr, sagt Stadler. Die möchte sie in ihrem Café unbedingt fortsetzen. Es soll ein „Viertelwohnzimmer“ sein in der Isarvorstadt, wo es laut und großstädtisch schnell zugeht. Stadler, 37, zierlich, lange dunkelbraune Haare, leicht schwäbischer Akzent, hat die Idylle ihrer Heimat gegen die wachsende Großstadt eingetauscht.
Weit mehr als Kuchen und Torten:Ein Café, das Menschen Mut macht
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Katharina Stadler führt das Café Kustermann. Mit ihr wurde es ein Wohnzimmer fürs Viertel. Und auch ein Ort der Menschlichkeit, an dem junge Leute ihren Weg in einen Beruf finden.
Von Sabine Buchwald

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