Auf den letzten Metern gerät sie ganz schön ins Schnaufen. Es gibt in diesem Haus keinen Aufzug, die Kandidatin muss also hochsteigen ins oberste Stockwerk. Dass sie ihr Kind in einer Trage am Körper trägt, gute zehn Kilogramm zusätzlich, vergrößert die sportliche Leistung noch. Seija Knorr-Köning ist an diesem Abend, sechs Tage vor der Bundestagswahl, unterwegs beim Haustürwahlkampf, wie an so vielen Abenden zuvor. "Team Seija" steht auf den roten T-Shirts, die sie und ihre Unterstützer tragen; vor Kurzem haben sie nochmals welche nachbestellt. 16 000 bis 17 000 Türen dürften sie mittlerweile schon abgeklappert haben, so haben sie es überschlagen.
Bundestagswahl:In München besteht die Chance auf zwei historische Ergebnisse
Seit 1949 gilt in der Stadt ein eisernes Gesetz: Direktkandidaten kommen von der CSU oder von der SPD. Das könnte sich am Sonntag ändern: Über einen Endspurt im Wahlkampf, der so spannend ist, wie noch nie.
Von Heiner Effern und Anna Hoben
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