Broy Bar:Tanken und tanzen

Broy Bar: Kunstgras an der Wand, Bierdosen an der Decke: In der Broy Bar in der Occamstraße herrscht eine spezielle Atmosphäre.

Kunstgras an der Wand, Bierdosen an der Decke: In der Broy Bar in der Occamstraße herrscht eine spezielle Atmosphäre.

(Foto: Stephan Rumpf)

DJ, Dance und Selbstgebrautes: Die neue Broy Bar in Schwabing hat alles, was man als Mode-Brauerei so bieten muss.

Von Philipp Crone

So ein Tank auf Kopfhöhe ist in mehrerlei Hinsicht ein Statement. Zunächst ist da die Größe dieses Tanks: 500 Liter Volumen, wobei man im Bier-Business nicht von Liter spricht, sondern von Hektoliter. Da hängt am Eingang über der Theke also gleich mal ein Fünf-Hekto-Tank, der aussieht wie das Hinterteil eines Bonsai-U-Boots. Klar also: Hier geht's um Bier. Das allerdings hätten interessierte Aus- und Rausgeher wahrscheinlich schon beim Namen der neuen Bar am Wedekindplatz erkannt: "Broy Bar", nach der Kleinbrauerei aus dem Westend, die ebendort einen Verkaufsladen hat, genauso wie in der Thalkirchnerstraße, der nun auch dort um eine Bar erweitert wird.

Broy, Bro und Bräu, und vor allem gegründet von André Broy, das ist Bier-Fertigkeit in Sorten wie Helles, Pale Ale, Neipa oder Juicy Lager, eben alles, was man als Mode-Brauer so bieten muss. Das frische Helle vom U-Boot-Tank kostet im 0,004-Hektoliter-Glas 3,80 Euro, ortsüblicher Craftbier-Preis. Das trinkt der Gast dann in einer Umgebung, die doch eher untypisch für eine Brauerei ist.

Der Eingangstank sowie ein weiterer im hinteren Bereich hängen auch deshalb an der Decke, damit mehr Platz am Boden ist. Denn der soll genutzt werden. Hunderte goldig blitzende Winkekatzen an der rechten Wand, Kunstgras an der anderen, Bierdosenbirnen an der Decke und SloganNeonröhren mit Spirituosenmarken schaffen eine gedimmte Atmosphäre, die klar macht: Hier soll man nicht nur trinken, sondern auch tanzen. Spätestens auf dem Weg an der Theke vorbei wird das beim bunt erleuchteten DJ-Pult klar.

Noch stehen hier Tische und Stühle, so sind die Auflagen, aber wenn es nach Broy und Co geht, nimmt man das Helle bald mit auf die Tanzfläche, werden die Seitentische möglichst oft hochgeklappt und man darf hüpfen, hampeln und schwitzen. Dafür ist dieser Ort auch ausgelegt. Drinks wie der würzig süße Campari Milano oder der basilikumreiche Carpano Basil sind gute Begleiter für einen Abend mit viel Bewegung und lauter Musik: nicht allzu komplex, aber mit 6,50 Euro auch nicht allzu teuer. Hier muss man nicht die versteckte Note des selbstgezüchteten Minzblatts erschmecken, sondern bekommt anregend kurzweilende Begleitdrinks auf die Tanzfläche gereicht.

Das Publikum bewegt sich im einstelligen Semesterbereich und im beiläufig gekleideten Mode-Verständnis. Wer sich am stoisch bewegungsverweigernden U-Boot sattgesehen hat, kann sich in einer Verschnaufpause auch mal mit den Kätzchen beschäftigen, den winkenden. Wie viele sind es (260) und was kann man ihnen ablesen? Die Uhrzeit. Je später der Abend, desto leerer das U-Boot und desto mehr Gäste betätigen neben der club-üblichen Erstkommunikation mit anderen auch gerne die goldenen Arme. Kurz: Trinken, winken und verlinken.

Adresse: Occamstraße 2, 80802 München, www.broy.beer, Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 18 bis 2 Uhr, Freitag und Samstag 18 bis 4 Uhr.

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