Sind die Feuerteufel von der Schwanthalerhöhe gefasst? Elfmal hat es dort gebrannt, immer in derselben Tiefgarage. Doch nun hat die Polizei zwei Jugendliche festgenommen, die im Verdacht stehen, die Feuer absichtlich gelegt zu haben.
Der bisher letzte Brand loderte am Samstagabend – erneut in der Tiefgarage unter dem ehemaligen Messegelände, die sich über 320 Meter von der Ganghoferstraße bis zur Theresienhöhe erstreckt. Gegen 21.45 Uhr entdeckte ein 19-jähriger Mann das Feuer. Wieder war die Abdeckplane eines Motorrades angezündet worden. Der Zeuge sprach zwei Männer an, wie sich herausstellte eine Zivilstreife der Polizei. Die Männer löschten gemeinsam das Feuer, verständigten die Feuerwehr und weitere Polizeistreifen. Danach wurden alle drei wegen leichten Rauchvergiftungen vom Rettungsdienst ambulant behandelt.
Zuvor hatte der 19-Jährige noch ausgesagt, dass er Jugendliche beobachtet habe, die fluchtartig in Richtung Garagenausfahrt weggerannt seien. Die Polizei leitete eine Fahndung ein, fand zwei Verdächtige – einen 16- und einen 17-Jährigen, beide wohnhaft in München – und nahm sie fest. Die Jugendlichen sind bereits wegen zahlreicher anderer Delikte polizeibekannt, nicht jedoch wegen Brandstiftung.
Nun wird ermittelt, ob die beiden auch für die zurückliegenden Brände verantwortlich sind. Das erste Feuer in der Tiefgarage gab es im September des vergangenen Jahres. Seit März brannte es dann in regelmäßigen Abständen. Es wurde Feuer unter Fahrzeugen gelegt oder Abdeckplanen angezündet. Die Brände wurden zumeist schnell entdeckt, sodass keine größeren Schäden entstanden. Menschen wurden nicht verletzt. Auf Brandstiftung steht laut Strafgesetzbuch eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft. Das ist auch die Höchststrafe im Jugendstrafrecht, das für die beiden Jugendlichen gilt.
Nach den Maßnahmen der Polizei wurden die Tatverdächtigen ihren Eltern übergeben. Nun werden Zeugen gesucht, die zu der angegebenen Zeit zwischen Ganghoferstraße, Max-Hirschberg-Weg und Hans-Fischer-Straße im Westend Beobachtungen gemacht haben, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnten.