Bis 20 Uhr muss Piragas Murugaiyah, 24, Krawatte und Anzug tragen. Das wird von ihm erwartet. In einer Mietwagenfiliale im Süden Münchens. Fünf Tage die Woche arbeitet er hier. Oft auch am Wochenende. Transporter, Umzugswagen, Autos. Er mag seine Arbeit. Und doch wartet er auf den Moment, seinen Anzug gegen einen Churidar zu tauschen. Einen weinroten Baumwollstoff bindet er sich dann um die Hüfte. Trägt dazu ein weißes Jacket, aufwendig mit Strasssteinen bestickt. Piragas träumt von einer Kino-Karriere. In Indien, in Bollywood. Oder vielmehr in Kollywood, dem Untergenre der Tamilen, einer Ethnie in Südasien. Piragas will tanzen. Er will Musik machen. Er will berühmt werden. Aber das ist von München aus nahezu aussichtslos.
Berufswunsch Superstar:Wo bitte geht's nach Kollywood
Piragas Murugaiyah ist 24 Jahre alt und arbeitet bei einer Mietwagenfiliale in München, um seine Familie zu ernähren. Sein großer Traum: Bollywoodstar werden. Über den Mut, einen beinahe aussichtslosen Traum zu träumen.
Von Amelie Völker
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