Bogenhausen:Ein Aufschub um vier Jahre

Bogenhausen: Lange wird es das Arabellahaus in München wohl nicht mehr geben.

Lange wird es das Arabellahaus in München wohl nicht mehr geben.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Das Arabellahaus kann nun bis zum Jahr 2030 genutzt werden

150 Meter lang, 75 Meter hoch - das Arabellahaus in Bogenhausen, Wahrzeichen im Arabellapark, ist ein Abrisskandidat. Gleichwohl hat die Bayerische Hausbau als Eigentümerin nun beschlossen, den Komplex bis 2030 weiter zu nutzen - vier Jahre länger als bisher geplant. Ursprünglich hätte der Abriss schon 2026 erfolgen sollen: "Neue Erkenntnisse über eine Sanierungsmethode der Balkonbrüstungen", so formuliert es die Eigentümerin, eröffneten die Möglichkeit, das Arabellahaus länger zu betreiben.

So sei 2014 ein neues Material für Betonbauteile zum Einsatz gekommen, wie es zuvor noch nicht in vergleichbarer Art und Weise eingesetzt worden sei. "Aktuelle Gutachten haben jetzt gezeigt, dass die Haltbarkeit der Methode länger ist, als noch zur Mieterveranstaltung 2018 angenommen, und das Arabellahaus somit noch bis 2030 genutzt werden kann, ohne dass es zu Einschränkungen der Wohn- und Lebensqualität für die Nutzer und Bewohner des Hauses kommt", sagt Christian Balletshofer, Geschäftsführer der Bayerischen Hausbau.

Um den Betrieb so lange zu gewährleisten, will die Bayerische Hausbau weiterhin regelmäßig Wartungen, Instandsetzungen und Reparaturen vornehmen. Fassadenkletterer überprüften beispielsweise zweimal jährlich die Fassaden, und auch zwischen den Überprüfungen beobachte man das Gebäude genau. "Natürlich werden wir alle erforderlichen Maßnahmen umsetzen, um die Bewohnbarkeit und Nutzbarkeit des Arabellahauses weiterhin sicherzustellen", versichert Balletshofer. Für die Mieterinnen und Mieter sei die Nutzungsverlängerung, die das Unternehmen in den vergangenen Monaten intensiv geprüft haben, eine gute Nachricht.

Das Ende der Sechzigerjahre errichtete Arabellahaus mit seinem Hotel, 550 Wohnungen, Arztpraxen, einer Klinik, Läden und Gastronomie wird trotz aller Maßnahmen 2030 nach mehr als 60 Betriebsjahren das Ende seines Lebenszyklus erreichen, an dieser Auffassung hält die Bayerische Hausbau fest. Mittelfristig wird es deshalb neu gebaut.

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