Süddeutsche Zeitung

Lokalrunde:Wo Sterne-Köche gemeinsam kochen

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Das Acquarello in Bogenhausen serviert bei "Mario Gamba & Friends" an jeweils einem Abend ein einmaliges Menü

Von Franz Kotteder

Wenn man 26 Jahre lang mit einem eigenen Restaurant in der Spitzengastronomie tätig ist, lernt man zwangsläufig eine Menge Kollegen kennen und schätzen. Im Bogenhausener Restaurant Acquarello von Mario Gamba sind über die Jahre hinweg immer wieder berühmte Kollegen eingekehrt oder haben dort sogar einmal gearbeitet. Und so ist der Küchenchef von Münchens einzigem italienischen Restaurant, das seit vielen Jahren mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wird, nun auf die Idee gekommen, berühmte Kollegen auch einmal seinen Gästen vorzustellen. Sie werden in den kommenden Monaten nach und nach ins Acquarello kommen und unter dem Motto Mario Gamba & Friends einen Abend lang für maximal 35 Gäste ein Fünf-Gang-Menü mit den Gerichten kochen, mit denen sie bekannt geworden sind.

Den Anfang macht am 15. Oktober der belgische Zwei-Sterne-Koch Roger Souvereyns. Der 81-Jährige galt als einer der Mitbegründer der Nouvelle Cuisine und führte bis Ende der Neunzigerjahre das Gourmetrestaurant Scholteshof in Flandern. Dort vertrat er als einer der ersten das "farm to table"-Konzept, das auf Lebensmittel direkt vom Bauernhof für die Gourmetküche setzte. Exakt einen Monat später folgt dann Enrico "Chicco" Cerea, der zusammen mit seinem Bruder Roberto die Küche in dem Drei-Sterne-Restaurant Da Vittorio in Mario Gambas Heimatstadt Bergamo verantwortet. Und im Dezember kommt der britische Starkoch Shaun Rankin, der mit seinem Restaurant Bohemian auf der Kanalinsel Jersey 2005 erstmals einen Michelin-Stern bekam. Danach wurde er vor allem als Fernsehkoch der BBC bekannt. Im kommenden Jahr soll es dann weitere Abende in der Reihe geben, unter anderem mit den Chefs der Restaurants La Manuelina in Ligurien, Don Alfonso 1890 an der Amalfiküste und Otto e mezzo Bombana in Hongkong - alle drei herausragende italienische Restaurants.

Gut vorbereitet ist das Acquarello jedenfalls auf die kalte Jahreszeit, auch ganz ohne Heizpilze. Den Vorgarten hat Mario Gamba zum Wintergarten umbauen lassen. Er kann jetzt mit Heißluft beheizt werden, drinnen im Restaurant gibt es allerdings wegen der Corona-Auflagen sieben Tische weniger. Die Menüs der Gastköche sollen - Weinbegleitung, Aperitif, Wasser, Kaffee und Digestif inbegriffen - zwischen 395 und 420 Euro pro Person kosten (Acquarello, Mühlbaurstraße 36, www.acquarello.com, Telefon 470 48 48).

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Quelle:
SZ vom 02.10.2020
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