Wirtschaft in München:Medikamente made in Munich

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In München gibt es aktuell 373 Firmen, die an Pharmaprodukten forschen. (Foto: Florian Peljak)

Die Biotechnologie- und Pharma-Branche in der Metropolregion wächst rasant. Der Wirtschaftsreferent lobt den "Hightech-Standort München" und will ihn weiter stärken.

Von Ekaterina Kel

Die Stadt München blickt stolz auf ihre Biotechnologie- und Pharmabranche. Laut einer Studie des Referats für Arbeit und Wirtschaft sind aktuell 373 Firmen aus der Branche in der Region ansässig. Insgesamt 33 400 Menschen arbeiteten in diesen Unternehmen. Viele davon haben sich in Martinsried niedergelassen, direkt neben dem LMU-Klinikum Großhadern. Die Branche wächst schnell: Seit 2013 stiegen die Beschäftigtenzahlen der Biotechnologieunternehmen um 91 Prozent. "Und es kommt noch weiteres Wachstum auf uns zu", sagt Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU). Deshalb möchte er die Infrastruktur weiter verbessern.

Die Branche leiste einen "erheblichen Beitrag zur Wirtschaftsleistung der Region", wie es bei der Vorstellung der Studie hieß. In der Coronakrise habe die Biotechnologie- und Pharmaindustrie nicht nur ihre Resilienz bewiesen, sondern auch ihre Zukunftsfähigkeit - während andere Wirtschaftszweige mit Einbußen zu kämpfen hatten, bezuschusste der Freistaat die Biotech- und Pharmabranche mit Fördergeldern, etwa um neue Medikamente gegen Covid-19 zu entwickeln. Die Branche dürfe deshalb "als tragende Säule des Hightech-Standorts München" gelten, so Baumgärtner.

Zwei Probleme als möglicher Hemmschuh

Allein in der Medikamentenentwicklung gibt es laut der Studie in München und Region 126 Wirkstoffkandidaten, 35 davon in der finalen Phase III. Dazu gebe es aktuell zwölf bereits zugelassene Arzneimittel, die von lokalen Unternehmen entwickelt wurden - und damit doppelt so viele wie 2013.

"Wie können wir gegen das mächtige Zentrum in den USA auftrumpfen?", lautet deshalb eine leitende Frage von Baumgärtner, damit die Firmen sich auch weiterhin für den Standort München und die Landkreise entscheiden. Bei zwei Themen gebe es noch Verbesserungsbedarf, analysiert Horst Domdey, Geschäftsführer des Biotech-Netzwerks BioM. Die "Knappheit an Büros und Laborräumen" sei die dringendste Problematik. Der zweite Punkt betrifft die Kapitalaufnahme: Hierzulande gibt es weniger risikofreudige Investoren, die ihr Geld in Projekte oder Start-ups stecken wollen.

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