Seltsam, im Nebel zu wandern. Einsam ist jeder Radler im Hofgarten, kein Kirchturm sieht den anderen. Als Hermann Hesse mehr oder weniger ungefähr diese Zeilen erdichtete, schlenderte er wohl nicht an der Münchner Residenz entlang, der Theatinerkirche entgegen. Denn in seinem Gedicht aus dem Jahr 1905 - wohl eines seiner bekanntesten - drückt Hesse Einsamkeit aus, und einsam schaut es auf diesem malerischen Bild nicht aus. Eher mystisch, ein wenig ätherisch vielleicht, und seltsam golden, als veredle die Nacht die ohnehin schon prachtvolle Architektur. Wer zu Hause bleibt, weil es draußen klamm und frostig ist, dem entgehen solch wundersam friedvolle Momente. Obwohl - womöglich schaut auf dem Foto eines Profis nur sinnlich aus, was in Wahrheit schiach ist. Gut möglich, dass der Radler so schnell wie möglich raus aus dem Nebel und rauf auf die Couch will. Beeilen muss man sich jedenfalls nicht, um die Winterkälte noch erleben zu können, sie verweilt noch eine Weile. Und schneien soll es angeblich auch bald wieder. Das sieht dann wieder friedvoll aus. Auf Fotos. Die man sich am besten auf der Couch sitzend anschaut.