Bilder des Tages:Saustall in der Manege

Der Circus Krone startet in sein Winterprogramm - unter anderem mit sechs, nach eigener Aussage, vom Schlachthof geretteten Schweinen.

10 Bilder

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Quelle: Robert Haas

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"Schweine können mehr als Wurst und Schnitzel", so kündigt der Circus Krone den Tierlehrer Lars Hölscher und dessen Freundin Lelde an, die mit ihren sechs nach eigener Aussage vom Schlachthof geretteten Schweinen die Herzen der Münchnerinnen und Münchner erobern wollen. Sie gehören zu den Stars in der Manege, die der Zirkus in seinem ersten von drei Winterprogrammen präsentiert. Premiere war am ersten Weihnachtsfeiertag, die Spielzeit läuft bis zum 31. Januar. Im Februar und März folgen die beiden weiteren Programme dieser Wintersaison. Zirkus-Fans ohne Tierschutzbedenken werden sich aber nicht nur an der schweinischen Darbietung erfreuen, auch die hauseigenen tierischen Artisten der Krone-Familie, die Pferde, Elefanten und Raubkatzen, werden das Publikum mit ihrem Können unterhalten. Insgesamt geben sich 26 Artisten, Tierlehrer und Clowns aus zehn Nationen die Ehre. Wer dennoch Zweifel hat, ob die Darbietungen zeitgemäß sind, kann sich online unter circus-krone.com über die Tierschutzbestrebungen im Zirkus informieren oder eine kommentierte Tierprobe besuchen.

Schmuckfoto München Nord

Quelle: Florian Peljak

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An die 1200 Studenten leben in den Bungalows unterhalb des Olympiaturms. Knapp 19 Quadratmeter Wohnfläche hat jede dieser Waben, doch ist auf kleinstem Raum alles geboten, zwei Stockwerke, Doppelkochplatte, automatischen Lüftung, wenn man den Badlichtschalter drückt. Ein ziemlich entspanntes Dorf mitten in der Großstadt, das ist es, was die Bewohnerinnen und Bewohner schätzen, dabei international bunt und finanzierbar - und deshalb im unerschwinglichen München absolut begehrt.

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Quelle: Sebastian Gabriel

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Allein schon sprachlich war es höchst beeindruckend, was da am Samstagend in der Olympiahalle geboten wurde: "neue Frontflip-Kombinationen, side by side Double Backflips und neue Body Varials auf dem Motorrad, Quattro Backflips mit dem BMX, Double Frontflips auf dem Mountainbike und ein Frontflip oder sogar ein Double Backflip mit dem Buggy". Mehr noch als diese zungenbrecherischen Bezeichnungen beeindruckten freilich die pyrotechnisch angereicherten Stunts der Fahrer die 6000 Besucher der Motocross-Show. Erstmals gastierte die "Night of Freestyle" in München. Bei den waghalsigen Stunts kamen jedoch nicht nur Motocross-Maschinen und Quads zum Einsatz, sondern auch muskelkraftbetriebene Mountainbikes und BMX-Räder. Na also, möchte man sagen: Es geht doch auch ohne dröhnende Motoren. Auf den Stunt mit einem motorisierten Snowmobil hätte man eigentlich gut verzichten können. Das im kanadischen Schnee erprobte, 350 Kilo schwere Gefährt macht Münchner Winter auch nicht weißer.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Angesichts der hartnäckigen Föhnlage mit Temperaturen von bis zu 18 Grad wirkt die Vorstellung von einer weißen Weihnacht fast absurd. Leider wird dieser Traum wohl auch in diesem Jahr nicht in Erfüllung gehen. Zudem dämpft die warme Luft jede Adventsstimmung, stattdessen dürften die Flaneure an der sonnig schillernden Isar die ersten Frühlingsgefühle spüren. All die finsteren Mächte, die einst den Advent prägten, haben sich dagegen längst verkrümelt. Davon unberührt, rauscht die Isar flimmernd dahin, sie hat ja wettermäßig alles erlebt. Lang ist es freilich her, dass sie zugefroren ist. 1953 trieb viel Eis im Fluss, und im Winter 1940/41 erstarrte die Isar sogar gänzlich zu Eis, was nur alle 200 Jahre vorkommen soll. Die Isar, so heißt es, könne gar nicht richtig zufrieren, denn ihre Strömung sei zu mächtig. Von Zufrieren redet aber eh keiner mehr. Realistischer wirkt die Vision, dass man bald ganzjährig im Fluss baden kann.

Hans Kratzer

Schmuckfoto München Zentrum

Quelle: Florian Peljak

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Seltsam, im Nebel zu wandern. Einsam ist jeder Radler im Hofgarten, kein Kirchturm sieht den anderen. Als Hermann Hesse mehr oder weniger ungefähr diese Zeilen erdichtete, schlenderte er wohl nicht an der Münchner Residenz entlang, der Theatinerkirche entgegen. Denn in seinem Gedicht aus dem Jahr 1905 - wohl eines seiner bekanntesten - drückt Hesse Einsamkeit aus, und einsam schaut es auf diesem malerischen Bild nicht aus. Eher mystisch, ein wenig ätherisch vielleicht, und seltsam golden, als veredle die Nacht die ohnehin schon prachtvolle Architektur. Wer zu Hause bleibt, weil es draußen klamm und frostig ist, dem entgehen solch wundersam friedvolle Momente. Obwohl - womöglich schaut auf dem Foto eines Profis nur sinnlich aus, was in Wahrheit schiach ist. Gut möglich, dass der Radler so schnell wie möglich raus aus dem Nebel und rauf auf die Couch will. Beeilen muss man sich jedenfalls nicht, um die Winterkälte noch erleben zu können, sie verweilt noch eine Weile. Und schneien soll es angeblich auch bald wieder. Das sieht dann wieder friedvoll aus. Auf Fotos. Die man sich am besten auf der Couch sitzend anschaut.

Thomas Schmidt

Krampuslauf Marienplatz

Quelle: Florian Peljak

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Mit ihren schaurigen Masken könnten sie ohne Weiteres in einem Horrorfilm mitspielen oder bei einem Death-Metal-Konzert als Gruselstatisten auf der Bühne stehen. Doch so düster die Krampusse ausschauen, jene Gesellen an der Seite des gütigen Nikolaus', so harmlos sind sie. Ungefähr 300 Exemplare waren beim großen Schaulauf des Brauchtums am Sonntag auf dem Münchner Christkindlmarkt unterwegs, organisiert in 25 Gastgruppen aus Bayern, Österreich und Südtirol. Auch die erste Münchner Krampusgruppe Sparifankerl Pass war dabei. Deren Mitglieder versichern, dass der Münchner Krampus ein lustiger Teufel sei, der gerne angefasst und bestaunt werde und es nicht als seine vordringliche Aufgabe sehe, unartige Kinder zu rügen. Meist fürchteten sich ohnehin nur die Erwachsenen und nicht die Kinder - was das kleine Mädchen auf dem Foto eindeutig bestätigt. Das Krampuslaufen geht auf eine 500 Jahre alte Tradition aus dem alpenländischen Raum zurück. Wer den Lauf verpasst hat, die Kreaturen aber gerne noch sehen möchte: Am 22. Dezember gibt es bei einem zweiten, kürzeren Lauf nochmals die Gelegenheit.

Anna Hoben

Kondolenzbuch für den kürzlich verstorbenen Dirigenten Mariss Jansons im Foyer des Herkulessaals.

Quelle: Florian Peljak

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Ist die Stimmung gedämpfter als sonst vor einem Konzert der Münchner Symphoniker? Alles scheint auch am Donnerstagabend weitgehend normal, doch im Foyer des Herkulessaals steht schweigend eine Schlange von Dutzenden Menschen, die sich eintragen wollen in das Kondolenzbuch für Mariss Jansons. Der 76-Jährige ist am vergangenen Sonntag gestorben, er war der Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, wurde weltweit gefeiert. Die Schlange rückt nur sehr langsam vor, Trauer ist greifbar, während gleich nebenan Häppchen gereicht werden, getrunken wird. Eine seltsame Stimmung ist das. Ein schlichter Tisch, ein schwarzes Tuch, eine schwarz-weiß Fotografie des dirigierenden Jansons. Im Kondolenzbuch wird von Wärme und Ergriffenheit berichtet, größten Konzerterlebnissen, Frieden. Meist sind es einfache Wörter und Sätze, nichts geschraubtes. Der Mensch Jansons scheint noch einmal präsent.

Reinhard J. Brembeck

Abendstimmung über München

Quelle: Peter Kneffel/dpa

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Wenn sich das Jahr zu Ende neigt, glitzern einen wieder allenthalben die Weihnachtsdekos fröhlich entgegen und erheitern in grauen Zeiten so manch finsteres Gemüt. Doch der Dezember hat ganz von selbst seine lichten Seiten. Wenn der Himmel, wie so oft im Winter, leicht diesig ist, leuchtet er im Abendrot umso intensiver. Und die Silhouette Münchens ist dann immer besonders markant. Rot färbt sich der Horizont dabei, weil das Sonnenlicht am Abend einen weiteren Weg zurücklegen muss als tagsüber, die blauen Lichtwellen bleiben auf der Strecke, zu sehen ist dann nur noch das langwellige rote Licht. Und das wärmt die Seele, auch wenn die Luft eiskalt ist.

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Quelle: M. Schlaf/SWM/MVG

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Diese Weichen an der U-Bahnstation Münchner Freiheit sind seit 1971 in Betrieb. Deswegen werden sie nächsten Sommer ausgetauscht: Auf die Fahrgäste der Linien U3 und U6 kommt eine Vollsperrung von den Haltestellen Universität bis Münchner Freiheit zu. Busse im Schienenersatzverkehrs (SEV) sollen als Ausweichmöglichkeit dienen, trotzdem wird ein verstärkter Autoverkehr erwartet.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Will man Kinder an klassische Musik heranführen, ist die Vermittlung wohl genau so wichtig wie die Sache an sich. Diesen Leitsatz beherzigen die Familienkonzerte, die das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) zugunsten des SZ-Adventskalenders macht, seit jeher. Mariss Jansons, der jetzt verstorbene Chefdirigent des BRSO, engagierte sich viele Jahre lang mit seinem Orchester für diese Benefizkonzerte. Am vergangenen Samstag folgten Familien mit ihren Kindern in zwei Erzählkonzerten im ausverkauften Herkulessaal dem märchenhaften Abenteuer "Die Koboldsschwestern", zu Auszügen aus Béla Bartoks Konzert für Orchester. Rufus Beck, der vielen als Sprecher der Harry-Potter-Hörbücher vertraut in den Ohren klingt, intonierte auch dieses Mal wunderbar facettenreich die Geschichte rund um eine junge Prinzessin, die lieber selber kämpft und Drachen besiegt als auf einen Prinzen zu warten. Als Publikumsliebling erwies sich bei den Aufführungen ein gelb-rot geringelter Plüschregenwurm, der gemeinsam mit dem Erzähler und allen Kindern im Saal den "Regenwurm-Song" rappte.

Barbara Hordych

© SZ.de
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