Süddeutsche Zeitung

Bevölkerungsprognose:So voll wird es in München bis 2037

  • Die Region wird laut einer Prognose bis 2037 um rund 320 000 Einwohner wachsen.
  • 168 500 zusätzliche Personen sind allein für die Stadt München prognostiziert.
  • Vor allem Menschen zwischen 18 und 30 Jahren ziehen hierher.

Von Anna Hoben

Die Region München wird in weniger als 20 Jahren eine der jüngsten Regionen in ganz Deutschlands sein. Die Landeshauptstadt München wird sich dann die bundesweit jüngste Großstadt nennen können. Das geht aus der Bevölkerungsprognose hervor, die der Regionale Planungsverband München vorgestellt hat. Die positive demografische Entwicklung sei dabei "nicht einem besonders starken eigenen Geburtenverhalten zu verdanken", sondern einer "sehr altersselektiven Zuwanderung", heißt es in dem Papier. Demnach ziehen vor allem 18- bis 30-Jährige in die Region München. Hinzu komme, dass zugewanderte Frauen aus dem Ausland im Durchschnitt mehr Kinder bekämen als Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Der Zuwanderung ist es auch zu verdanken, dass die Region weiterhin kräftig wachsen wird - wenn auch etwas langsamer als bisher. So werden im Jahr 2037 nach den Prognosen 320 000 Menschen mehr als heute in der Region leben - sie wächst damit um die heutige Größe der Stadt Bonn. Mehr als die Hälfte der Zunahme - 168 500 - wird allein für die Stadt München prognostiziert.

In den Landkreisen ist das Wachstum unterschiedlich stark. Dachau, München, Ebersberg und Erding bilden mit je zwölf bis 13 Prozent die Spitzengruppe; sie wachsen somit relativ gesehen stärker als die Stadt München. Diese und der Kreis Fürstenfeldbruck liegen mit etwas über zehn Prozent im Mittelfeld. Am langsamsten wachsen mit sechs bis acht Prozent die Landkreise Freising, Landsberg am Lech und Starnberg.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Einwohnerzahl in der gesamten Region München bereits um etwa 260 000 zugelegt; 2007 lebten hier rund 2,63 Millionen Menschen, 2017 waren es 2,88 Millionen. 2037 sollen es laut der Prognose des Statistischen Landesamts 3,2 Millionen sein. Das ist vor allem auf Wanderungsbewegungen zurückzuführen. Seit 2010 wanderten jährlich ungefähr 30 000 Menschen mehr in die Region ein als diese verließen. Seit 1987 werden zudem in der Region München mehr Menschen geboren als sterben.

Auch dieser sogenannte natürliche Saldo trägt zunehmend zum Bevölkerungswachstum bei. Insgesamt bekommen die Menschen in der Region München zwar nicht mehr Kinder als anderswo in Deutschland. Da aber der Großteil der Zuwanderung in der Altersgruppe 20 bis 40 erfolgt, bringen viele von ihnen auch ihren Nachwuchs in der Region zur Welt. Ein Blick auf die Altersstruktur zeigt, dass die Landeshauptstadt den Landkreis Freising überholen wird, was das niedrigste Durchschnittsalter angeht. 2017 lag es im Landkreis Freising bei 41,1 Jahren - der niedrigste Wert in der gesamten Region. 2037 wird es den Prognosen nach 44,2 Jahre betragen. In der Stadt München lag es im Jahr 2017 bei 41,6 Jahren, 2037 soll es bei 42,6 Jahren liegen.

Auch die Zahl der Arbeitsplätze ist in den vergangenen zehn Jahren gestiegen, und zwar mit 28,5 Prozent noch deutlich schneller als die Bevölkerung. Angesichts des Wachstums stellt sich natürlich die Frage, wo all die Menschen wohnen sollen. Tatsächlich werden wieder mehr, wenn auch nicht ausreichend viele Wohnungen gebaut. 2017 sind in der Region 13 900 fertiggestellt worden.

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SZ vom 13.03.2019/mmo
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