Kriminalität:Razzia gegen mutmaßliche Betrüger mit Corona-Subventionen

Corona-Soforthilfe konnte man nicht nur mit Papierformularen beantragen, sondern auch online. (Foto: Robert Michael/dpa)

Gastronomiebetriebe, Bordelle, Wohnungen: Die Münchner Staatsanwaltschaft hat 40 Objekte durchsuchen lassen, gegen 64 Beschuldigte wird ermittelt. Sie sollen zu Unrecht Corona-Hilfen in Millionenhöhe bekommen haben.

Der Staatsanwaltschaft München I ist bei einer Razzia offenbar ein Schlag gegen eine Bande mutmaßlicher Betrüger mit Corona-Subventionen gelungen. "Es hat eine Aktion gegeben, teils in München, teils anderswo", bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Freitag der SZ; weitere Details nannte sie nicht. Das Magazin Der Spiegel hatte zuerst darüber berichtet.

Laut Spiegel wurden vor Ostern 40 Objekte durchsucht, darunter Gastronomiebetriebe, Bordelle und Privatwohnungen. Es sei "eine der bislang größten Razzien zur Aufklärung von Corona-Subventionsbetrug", berichtete das Nachrichtenmagazin. Die Staatsanwaltschaft führe allein in diesem Verfahren 64 Beschuldigte, von denen knapp ein Dutzend in Untersuchungshaft sitze. Die Beschuldigten sollen unberechtigt oder in unzulässiger Höhe Corona-Hilfen beantragt haben. Von einem Antragsvolumen in Höhe von 56 Millionen Euro berichtet der Spiegel - mehr als ein Drittel der Summe sei tatsächlich ausgezahlt worden.

Sollte das zutreffen, wäre es der bisher größte Corona-Subventionsbetrug, den die Münchner Staatsanwaltschaft aufgedeckt hat. Erst Anfang März hatte sie zwei voneinander unabhängige Anklagen erhoben. Dabei ging es einmal um einen Schaden von mehr als zwei Millionen Euro, das andere Mal um mehr als sechs Millionen.

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Staatsanwaltschaft München I
:Anklage wegen Corona-Schwindel in Millionenhöhe

Mit fingierten Rechnungen und anderen Tricks sollen insgesamt sechs Verdächtige versucht haben, sich an staatlichen Not-Hilfen zu bereichern - bis ihnen die Münchner Staatsanwaltschaft offenbar auf die Schliche gekommen ist.

Von Klaus Ott

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