Wandern ohne Auto:Bergsteigerbusse sollen wieder in die Alpen rollen

Wandern ohne Auto: Abfahrt um 6.30 Uhr am Giesinger Bahnhof: 2200 Münchner nutzten im vergangenen Jahr den Bergsteigerbus des DAV.

Abfahrt um 6.30 Uhr am Giesinger Bahnhof: 2200 Münchner nutzten im vergangenen Jahr den Bergsteigerbus des DAV.

(Foto: Catherina Hess)

Nach der gelungenen Pilotphase wollen Stadt und Alpenverein die Verbindungen in vier Wanderregionen auch in diesem Jahr anbieten.

Von Heiner Effern

Grüne und Sozialdemokraten wollen auch in diesem Sommer wieder Bergsteigerbusse in die Alpen fahren lassen. Das städtische Mobilitätsreferat soll nach dem Willen der Rathauskoalition ein Konzept für die Fortführung des entsprechenden Pilotprojekts mit dem Deutschen Alpenverein (DAV) ausarbeiten. Nach dem Jahr 2022 sollen dann auch der Freistaat, die umliegenden Landkreise und eventuell die Nachbarstaaten dafür gewonnen werden, sich an den Bergbussen zu beteiligen. Diese sollen die Hauptverkehrsrouten in die Alpen auf Straßen und Schienen zu Stoßzeiten entlasten.

"Der Bergbus des DAV hat schnell eine große Fangemeinde gefunden. Nach der erfolgreichen Pilotphase freue ich mich über eine Fortsetzung in diesem Jahr - und hoffentlich darüber hinaus", sagte Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne). Der Bergbus sei kostengünstig, bequem und umweltschonend. "Er ersetzt bis zu 80 Autos und entlastet damit die Alpenregion." Doch die Grünen haben auch noch Verbesserungsvorschläge. "Für eine echte Mobilitätswende muss der Freistaat Bayern perspektivisch auch für gute Verbindungen auf der 'letzten Meile' zwischen Zug und Berg oder zu anderen Ausflugszielen sorgen, um die Abhängigkeit vom Auto zu beenden", sagte Stadträtin Julia Post.

Die SPD zeigt sich ebenfalls zufrieden. Die Bergsteigerbusse seien "eine stressfreie Möglichkeit, zum Wandern zu kommen", sagte Stadträtin Katrin Abele. "Vor allem auch für Menschen mit kleinem Geldbeutel." Im vergangenen Jahr hatte der DAV an 20 Wochenenden zwischen dem 19. Juni und dem 31. Oktober Bergbusse in die vier Regionen Chiemgau, Blauberge, Rofan und Ammergauer Alpen angeboten. Mehr als 2200 Münchnerinnen und Münchner fuhren mit. In der Spitze waren die Fahrzeuge zu 80 Prozent ausgelastet, im Durchschnitt war jeder dritte Platz besetzt. Solche Zahlen seien normalerweise erst nach einigen Jahren zu erreichen, hieß es vom DAV. Dort freut man sich über die Initiative für 2022 und will möglichst schnell mit den Planungen fertig werden, um "einen riesigen Schritt" in die Wandersaison 2022 voranzukommen.

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