Berg am Laim:Licht und Schatten

Berg am Laim: Contra Klimaschutz: Das geplante Hochhaus auf dem Parkplatz am Michaelibad könnte Solaranlagen auf Dächern in der Umgebung verschatten.

Contra Klimaschutz: Das geplante Hochhaus auf dem Parkplatz am Michaelibad könnte Solaranlagen auf Dächern in der Umgebung verschatten.

(Foto: Robert Haas)

Das digitale Klimaschutz-Stadtteiltreffen sieht Erfolge beim Verkehr und Probleme beim Bauen.

Von Julian Raff, Berg am Laim

Corona-Impfstoff hin oder her: Klassische Bürgertreffen und Diskussionsrunden bleiben wohl noch lange tabu. Mit einem digitalen Stadtteiltreffen zum Thema Klimaschutz vor der Haustür haben eine lokale und zwei stadtweite Initiativen nun ein alternatives Format erprobt. Der Trägerverein des Kulturbürgerhauses Berg am Laim, der Verein "Bildung für eine nachhaltige Entwicklung" (Bene e.V.) und die Münchner Initiative Nachhaltigkeit bekamen per Zoom-Konferenzschaltung knapp 20 Teilnehmer zusammen. Wie zu erwarten war, blieb die Beteiligung damit zwar hinter der an den bisher vier Stadtteilkonferenzen in Berg am Laim zurück, trotzdem zogen Reiner Schmidt von Bene e.V. und seine Mitinitiatoren eine positive Bilanz, zumal fast alle Zugeschalteten bis zum Schluss aktiv dabei blieben.

Mit einem Fachvortrag der Münchner Geowissenschaftlerin Magdalena Mittermeier, anschließender Gruppenarbeit und einer Schlussdiskussion im virtuellen Plenum folgte die Runde dem aus den Bürgerworkshops der analogen Welt bekannten Ablaufschema. Den klimapolitischen Befreiungsschlag für den Stadtbezirk Berg am Laim hatte natürlich niemand ernsthaft erwartet, ebenso wenig wie vor einem Jahr, als der Bezirksausschuss (BA) im Viertel offiziell den Klimanotstand ausrief. Dennoch blieb Schmidt am Ende zuversichtlich, dass jene "steile Schlittenfahrt" der CO₂-Emissionen, wie sie zur Einhaltung der Pariser Klimaziele nötig wird, schon mal nicht an Berg am Laim scheitern wird.

Viele der gesammelten verkehrspolitischen Ideen, vor allem zur Förderung des Radverkehrs, hat der BA schon angepackt. Weniger optimistisch beurteilten die Teilnehmer die baupolitischen Möglichkeiten. Der langjährige frühere BA-Vorsitzende Robert Kulzer sieht zum Beispiel kaum Chancen, die privaten Investoren noch zum ökologischen Bauen auf dem Truderinger Acker zu bewegen. Als Vorsitzender des Trägervereins Kulturbürgerhaus konnte Kulzer dafür zusichern, dass dieses in klimafreundlicher Holzbauweise entstehen wird.

Andere aktuelle Projekte könnten dagegen der Sache des Klimaschutzes direkt im Weg stehen. So wurde die Befürchtung laut, das konzipierte 15-stöckige Hochhaus auf dem Pendlerparkplatz am Michaelibad werde nicht nur die Balkone der nördlich angrenzenden Wohnanlage verschatten, sondern auch die große Solaranlage auf deren Dächern.

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