München:Und in den Trümmern eine Zukunft

Bayern feiert das 75-jährige Bestehen seiner Verfassung. Als sie 1946 beschlossen wird, kämpft München noch mit den Folgen des Krieges.

Von Birgit Kruse

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Frauenkirche in München

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Dezember 1946: Die Bürger in Bayern sind aufgerufen, über eine neue, demokratische Verfassung abzustimmen. Mehr als zwei Drittel folgen dem Ruf - und nehmen das Werk mit mehr als 70 Prozent der Stimmen an.

Im Bild: Ruinen vor der Münchner Frauenkirche

Residenz in München, 1945

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Während Bayern damit ein neues politisches Fundament bekommt, müssen die Menschen in Städten wie München noch mit den verheerenden Folgen des Krieges zurechtkommen.

Im Bild: die zerstörte Residenz 1945

Ruinen in München

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Die Stadt liegt in Trümmern, Hunger und Not beherrschen den Alltag vieler. Das größte Problem ist jedoch die Wohnungsnot.

Residenz in München, 1945

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So kommt das Wiederaufbaureferat auch zu dem ernüchternden Ergebnis, dass "durch Kriegseinwirkungen und andere Ereignisse" 12 181 Gebäude und somit fast 77 000 Wohnungen in der Stadt zerstört wurden.

Im Bild: die Residenz, 1945

Ruinen in München

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Für wenige Wochen wird sogar ein Zuzugsstopp nach München erlassen. Doch bereits am 1. Oktober 1946 kann dieser wieder aufgehoben werden, denn die Behörden haben für die Stadt eine monatliche Höchstgrenze für Zuzüge festgelegt.

Im Bild: Ruinen in der Sonnenstraße

Ruinen in München nach Kriegsende, 1945-1949

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Doch diejenigen, die nach München kommen dürfen, müssen strenge Kriterien erfüllen. In der Münchner Stadtchronik ist dazu zu lesen: "Die Auswahl der Personen, die für den Wiederaufbau der Stadt und des Wirtschafts- und Kulturlebens unbedingt nötig sind, wird von dem für die einzelnen Berufszweige zuständigen Stellen im Rahmen des ihnen zugewiesenen Kontingents getroffen."

Mariahilfkirche in München

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In der Stadt herrscht Not - auch an Arbeitskräften, die jedoch für den Wiederaufbau der Stadt dringend benötigt werden. Im September des Jahres 1946 weist die Statistik des Arbeitsamtes 34 690 offene Stellen für Männer und 10 539 Stellen für Frauen aus.

Im Bild: die Mariahilfkirche und Ruinen in München (undatierte Aufnahme)

Wiederaufbau in München, 1945-1949

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Die Arbeitskräfte, die für die Beseitigung von Schutt oder außerordentliche Baumaßnahmen gebraucht werden, sind in der Statistik noch nicht einmal enthalten.

Im April werden die Münchner aufgefordert, sich freiwillig an der Beseitigung des Schutts zu beteiligen. In einem Appell vom 11. April 1946 ist zu lesen: "Ein besonderer Ruf ergeht auch an die Schuljugend höherer Klassen. Jeder Schule und jeder Klasse wird ein abgegrenztes Stück zur Arbeit zugewiesen. Ein Wettbewerb entscheidet über die besten Leistungen."

Im Bild: Männer beim Wiederaufbau, im Hintergrund das Neue Rathaus am Marienplatz

Teresienhöhe in München, 1945

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Besonders karg wird für die Münchner im Jahr 1946 der Winter. "Die Vorbereitungen für Weihnachten gestalten sich schwierig", heißt es in der Chronik der Stadt. "Man kann nicht nur keine Geschenke kaufen, auch die Kerzen für den Christbaum sind nicht zu erhalten."

Um zumindest den Kindern zu Weihnachten kleine Freuden machen zu können, werden die amerikanischen Soldaten aufgefordert, Süßigkeiten, Spielzeug und Kleidungsstücke zu spenden.

(Im Bild: Theresienhöhe 1945 )

© SZ.de/bica/sim
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