Süddeutsche Zeitung

Freizeit:Drei Maislabyrinthe, die einen Ausflug wert sind

In Utting kann man in diesem Jahr die ganze Welt umrunden - und dabei allerlei Sehenswürdigkeiten bestaunen. Auch auf anderen Feldern in Bayern lässt sich der Orientierungssinn testen.

Von Magdalena von Zumbusch

Die Hitze liegt schwer über München in diesem Sommer. Auf dem Land lassen sich die Temperaturen meist ein bisschen besser aushalten. Gut geeignet für eine Stadtflucht mit Kindern sind die Maislabyrinthe um München. Für Kinder sind die Irrgärten in der Natur ein kleines Paradies. Und der Ausflug lässt sich bestens mit einem ruhigen Waldspaziergang oder einem Abstecher zu einem Badesee verbinden.

Fast schon ein Freizeitpark ist das Ex-Ornamentis-Labyrinth in Utting. Das bietet sich bei den aktuellen Temperaturen durch die Nähe zum Ammersee an. Außerdem wird hier viel geboten. Thema in diesem Jahr: unsere globalen Probleme als Weltgemeinschaft. Eine Erdkugel und eine Friedenstaube sind in das Feld "gezeichnet" worden, erkennbar allerdings nur aus luftiger Höhe. Auf dem Feld sind verschiedene Sehenswürdigkeiten aus Stroh und Holz nachgebaut: Die Chinesische Mauer etwa, die New Yorker Freiheitsstatue und ägyptische Pyramiden. Infotafeln im Labyrinth informieren über globale Probleme, ein Suchspiel testet das Wissen der Teilnehmer. Das Labyrinth bietet mit insgesamt etwa 3,1 Kilometern Wegstrecke aber auch so schon eine gewisse Herausforderung: Das gute Wetter hat zu einem rasend schnellen Wachstum geführt. Bis zu zehn Zentimeter pro Tag ist das Grün hier in die Höhe geschossen und hatte Ende Juli schon eine Höhe von mehr als zwei Metern erreicht. Der Name Maislabyrinth stimmt übrigens nur halb: Gepflanzt wurde eine bunte Mischung aus Sonnenblumen, Hanf, Zierkürbissen, Bohnen, Mais und wilden Malven - zu dem Thema "Weltprobleme" passt das sicher besser als ein Monokultur-Labyrinth. So zieht das Feld neben vielen Insekten während der Blütezeit auch wilde Bienen an.

Wer es aus dem Labyrinth erfolgreich wieder herausgeschafft hat, für den ist noch mehr geboten: Mit den wilden Bienen lässt man es noch nicht auf sich beruhen - gleich ein ganzer Bienenstock wurde neben dem Labyrinth aufgestellt. Vor dem Bienenschaukasten kann man Kindern anschaulich das Problem "Bienensterben" erklären. Oder die Kinder einfach das geschäftige Summen beobachten lassen. Etwas Abkühlung bringt ein Wasserspiel: Die Besucher dürfen hier eine Pumpe bedienen, um Wasser aus einem Brunnen durch das Ästelabyrinth eines liegenden Baumes zu pumpen. Eine weitere Spielart des Labyrinths ist der Irrgarten aus Heuballen. Außerdem gibt es noch eine Kugelbahn, ein Bällebad, eine Rennstrecke für Trettraktoren, ein Sandkasten mit Baggern und ein Aussichtsturm - wer hier alles mitmachen will, ist fast schon im Freizeitstress.

Eine Fläche so groß wie 14 Fußballfelder

Nur eine halbe Stunde vom Zentrum Münchens entfernt hat man im vom Familienbetrieb Hofreiter geführten Labyrinth in Lochhausen ein Gefühl fast wie mitten auf dem Land. An das Labyrinth schließen sich Selbstpflücker-Felder an - beim Gemüse- und Obstpflücken kann man hier in romantischen Selbstversorgerträumen schwelgen. Frisch Geerntetes gibt es auch im anliegenden "Beerencafé": Hier kann sich ausruhen und stärken, wer von der Irrgarten-Action zu erschöpft ist zum Selbstversorgen.

Wer die Herausforderung sucht, ist in den Irrgärten Straubing richtig: Auf einer Fläche so groß wie 14 Fußballfelder können große und kleine Besucher ihren Orientierungssinn testen. Vier Labyrinthe mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bieten für alle Altersstufen das Richtige. Die Kleinen besuchen die Irrgärten besser in erwachsener Begleitung und mit einem Getränk im Gepäck: Zusammen kann man sich dann ruhig mal verlieren. Am Ende hat bisher jeder seinen Weg aus dem Labyrinth wieder gefunden, berichtet der Betreiber.

Ex Ornamentis, bis 11. Sep., 10-20 Uhr, ab 12. Sep. Mo.-Fr., 14-18.30 Uhr, Sa./So. 10-18.30 Uhr, Fahrmannsbachstraße 2, Utting, Telefon 08192/934683, exornamentis.de; Erlebnisfeld Lochhausen, Purpurweidenweg, Telefon 089/54650056, www.hofreiter.de; Irrgarten Straubing, Johann-Firlbeck-Straße 1, Atting, bis 11. Sep., 10-22 Uhr, Telefon 09421/788950, www.irrgarten-straubing.de

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