Zuwachs für Bayerische Staatsbibliothek:Rafael Seligmann schenkt der Staatsbibliothek seinen Vorlass

Mehr als 18 Romane und Sachbücher hat Rafael Seligmann bis heute geschrieben. (Foto: Daniel Biskup)

Zur Schenkung gehören neben dem literarischen Werk des jüdischen Schriftstellers unter anderem auch mehr als 2000 Artikel, Essays und Fernsehspiele.

Der Schriftsteller Rafael Seligmann schenkt der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB) seinen Vorlass. Wie die Münchner Institution mitteilt, zählen zu diesem Vorlass neben dem literarischen Werk auch mehr als 2000 Artikel, Essays, Kritiken, Fernsehspiele, Hörfunksendungen, Interviews, die Korrespondenz sowie persönliche Dokumente. Die Schenkung sei, so die BSB, eine „herausragende Bereicherung“ ihrer Sammlungen von Nachlässen des 20. Jahrhunderts, zu denen auch die von Werner Bergengruen, Oskar Maria Graf und Hermann Lenz zählen.

Der jüdische Schriftsteller Rafael Seligmann wurde 1947 in Tel Aviv geboren; seine Eltern waren dorthin während des Nationalsozialismus emigriert und kehrten 1957 mit der Familie zurück nach Deutschland. Seligmann wuchs in München auf und studierte hier Geschichte und Politikwissenschaften, heute lebt er als freier Autor in Berlin. 18 Romane und Sachbücher hat er bisher geschrieben: In seinem literarischen Werk, von „Der Musterjude“ bis zuletzt einer Trilogie über die eigene Familie, beschäftigt er sich insbesondere mit den deutsch-jüdischen Beziehungen. Daneben veröffentlichte Seligmann auch zahlreiche Sachbücher – jüngst „Brandstifter und ihre Mitläufer. Putin – Trump – Netanyahu“ – und gründete und leitete die Zeitung „Jewish Voice from Germany“.

Der Vorlass sei „ein großartiger Gewinn“ für die Staatsbibliothek, freut sich neben Generaldirektor Klaus Ceynowa auch Kunstminister Markus Blume. Seligmanns Werke seien „gerade in einer Zeit, in der Antisemitismus und rechtsextreme Positionen neue Nährböden finden, eine reiche Quelle für Wissen, Verständnis und Reflexion“.

© SZ/aw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusNeue Lyrik – ein Überblick
:Den Wörtern Raum geben

In neuen Gedichtbänden schweifen Münchner Schriftstellerinnen und Schriftsteller vom Ich zum großen Ganzen – wie Friedrich Ani, Augusta Laar, Karin Fellner, Peter Sipos und Mira Mann beispielhaft zeigen.

Von Antje Weber

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: