Bavaria Film:"Ich brauche den Freiraum für die Gedanken"

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Anfang April hat Iris Ostermaier ihr Büro als Chief Financial Officer in der Geschäftsführung der Bavaria Film bezogen. Die Einrichtung des Chefzimmers hatte für sie bislang nicht die höchste Priorität.

Von Julia Bergmann

Die Wege auf dem 30 Hektar großen Gelände der Bavaria Film in Grünwald sind weit. Deswegen stecken in Iris Ostermaiers Handtasche, die unter ihrem Schreibtisch liegt, auch ein Paar Sneakers. "Ich bin tagsüber viel unterwegs", sagt Ostermaier. Vor vier Monaten hat sie ihr neues Büro als Chief Financial Officer (CFO) in der Geschäftsführung des Traditionsunternehmens bezogen. In den ersten Wochen war sie vor allem damit beschäftigt, die Mitarbeiter und das Gelände kennenzulernen. Für solche Touren müssen die eleganten High Heels schon mal weichen.

Bisher hatte die Einrichtung ihres Büros nicht die höchste Priorität für Ostermaier. Persönliche Gegenstände, etwa der Golfpokal, den Ostermaier bei einem Mediengolfcup gewonnen hat, fehlen noch. Trotzdem hat sie damit begonnen, den Raum dezent umzugestalten. Der große runde Tisch, der zuvor im Durchgangsbereich zwischen Tür und Schreibtisch stand, ist in eine der Zimmerecken gewandert. "Ich mag es nicht, wenn etwas im Durchgang steht", sagt sie. "Ich bin jemand, der immer schnell unterwegs ist." Da wird jeder überflüssige Gegenstand schnell zum Hindernis. Ostermaier bevorzugt klare Linien und achtet beim Einrichten - auch im Büro - auf Proportionen. "Mir ist schon wichtig, dass es clean und aufgeräumt ist", sagt sie. "Ich brauche den Freiraum für die Gedanken."

Zu den wichtigsten Gegenstände in Ostermaiers Büro gehört für sie neben Computer und Taschenrechner ihr rotes Notizbuch. "Das habe ich in jedem Meeting dabei", sagt sie. Zwar setze sie auf Modernisierung und arbeite an der Digitalisierung, trotzdem bewahrt sie sich mit dem Büchlein ein Stück analoge Welt. Einige Notizbücher aus vergangenen Jahren hat Ostermaier bis heute aufgehoben. Bei Gelegenheiten wie einem Jobwechsel wirft sie gerne einen Blick in alte Aufzeichnungen. "Ansonsten ist mein Blick eher auf die Zukunft gerichtet", sagt sie und lacht.

Vor dem Schreibtisch steht - in der Filmbranche wohl nicht ungewöhnlich - ein kleiner Flachbildfernseher. "Hier habe ich die Möglichkeit, unsere Programme, zum Beispiel die ,Rosenheim-Cops', anzuschauen", sagt Ostermaier.

Wenn ihr eine freie Minute bleibt, genießt sie aber auch schon mal den Ausblick aus ihrem Fenster. Davor steht neben einem großen Kastanienbaum eines der ältesten Gebäude auf dem Bavaria-Film-Gelände.

Heute ist in dem Backsteingebäude das Facility Management untergebracht, früher war es das Kopierwerk, in dem Filmmaterial entwickelt, bearbeitet und vervielfältigt wurde. "Das Gebäude hat einfach ein gewisses Flair", sagt sie. Die Tradition und Geschichte des Unternehmens spiegle sich in den Bauwerken auf dem Gelände wider. Den Mix aus Tradition und Moderne, den es dort zu sehen gibt, empfindet Ostermaier als besonders reizvoll.

© SZ vom 22.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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