Zero Dosage:Biergarten-Alternative für Weintrinker

Zero Dosage: Bei geöffneter Fensterfront sitzt es sich im Zero Dosage in der Augustenstraße fast wie in einem Straßencafé in Frankreich.

Bei geöffneter Fensterfront sitzt es sich im Zero Dosage in der Augustenstraße fast wie in einem Straßencafé in Frankreich.

(Foto: Stephan Rumpf)

Das Zero Dosage ist eine Mischung aus Laden und Bar für naturnahen Wein. Und der erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Von Jacqueline Lang

Streng genommen ist das Zero Dosage in der Maxvorstadt natürlich gar keine richtige Bar, und bis spät in die Nacht versacken kann man dort auch nicht. Wenn die Fensterfront des kleinen Weinladens allerdings geöffnet wird und man nach getaner Arbeit zur Musik von The Libertines mit einem Glas Rosé in der Hand die Beine über dem Bürgersteig baumeln lassen kann, ist es plötzlich gar nicht mehr so schlimm, dass man in München und nicht etwa an der Côte d'Azur sitzt - und weil das Zero Dosage schon um 20 Uhr schließt, schafft man es am nächsten Morgen trotzdem rechtzeitig aus dem Bett.

Im Zero Dosage dreht sich alles um Wein, genauer: um naturnahen Wein. Darunter versteht man Wein, dem gar kein oder nur wenig Schwefel zugesetzt, der spontan vergoren oder nicht filtriert wird. Gerne dürfen es auch experimentelle Weine sein, die, wie Inhaber Maximilian Hofinger weiß, nicht jedermanns Sache sind. Aber auch wenn er seine Gäste an die Naturweine heranführen will - willkommen ist auch, wer einfach nur ein gutes Glas Wein genießen möchte. Genau das ist es auch, was das Zero Dosage ausmacht: Man darf alles probieren und wird bestens beraten, aber man hat nie das Gefühl, dass jemand einem etwas aufschwatzen will.

Immer donnerstags findet zwischen 17 und 20 Uhr im Zero Dosage ein kleines After Work Event statt. Dann gibt es wechselnde Specials so wie jetzt im Sommer eine 0,75 l Flasche Spring Break Rosé oder Weißweinschorle zum Selbermischen (1 l Riesling und 1 l Mineralwasser) für je 15 Euro. Auf der Karte stehen zudem ein Weißburgunder (0,1 l für 3,50 Euro) und ein Zweigelt Barriqué (0,1 l für 3,60 Euro), daneben eine kleine Auswahl ständig wechselnder offener Weine. Wer möchte, kann sich aber auch einfach eine Flasche aus einem der Holzregale aussuchen und zahlt dann die Flasche plus Servicepauschale, in der ein Liter Leitungs- oder Mineralwasser enthalten sind (zehn beziehungsweise 14 Euro).

Auch informelle Weinverkostungen bietet Hofinger an: Man kann hierbei ganz gemütlich mit Freunden zusammensitzen, nur zwischendurch kommt Hofinger und erzählt etwas über den Wein, den man gerade trinkt. Ein besonderes Schmankerl auf der Karte - wenn auch keinen Wein - hat Hofinger sogar selbst kreiert: den Mehrmut Wermut. Besonders in Kombination mit Tonic Water (8 Euro) ist der hausgemachte Wermut eine echte Entdeckung.

Weil Wein bekannterweise besonders gut zu Käse, Schinken und Oliven passt, gibt es neben den trinkbaren Angeboten auch dreierlei Vorspeisenplatten (zwischen 3,90 und 10,60 Euro), die locker mit jedem Brotzeitbrettl im Biergarten mithalten können. Und auch wenn der Inbegriff des Sommers in einer Stadt wie München natürlich die Biergärten sind: Wer lieber Wein statt Bier trinkt und kleine Runden großen Menschenansammlungen vorzieht, der wird das Zero Dosage in der Augustenstraße lieben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: