Wenn man Mete Gür freie Hand lässt, dann nimmt er einen mit auf eine kleine Reise einmal quer durch die Türkei - von Ankara über die Region Kappadokien bis in die Provinz Kirklareli nahe der bulgarischen Grenze. Und nein, man muss dafür nicht in ein Flugzeug steigen. Es reicht, wenn man den jungen Gastronomen im Village Café an der Fraunhoferstraße besucht. Dort öffnen er und Sarah Lange derzeit immer von Mittwoch bis Samstag die Türen ihres Gürmet Wein und Meze Pop-up - bevor sie dann voraussichtlich Ende des Jahres mit einem eigenen Stand auf dem Viktualienmarkt sesshaft werden.
Mit ihrem Pop-up und den Weinverkostungen haben Gür und Lange seit 2021 schon in verschiedenen Lokalen quer über München verteilt gastiert, im L'Oca Bianca im Westend etwa und im Sorry Johnny in Haidhausen. Das Konzept ist dabei immer das Gleiche - und es ist so einfach wie lecker: Ausgewählte Weine - vor allem türkische, die hierzulande noch wenig bekannt sind - dazu eine kleine Auswahl vegetarischer Meze mit regionalen Zutaten, die einmal mehr beweisen, dass die türkische Küche so viel mehr zu bieten hat als Kebab. Wer das zunächst nicht so recht glauben mag, der muss nur das türkische Saksuka mit Auberginen und Walnüssen probieren und dazu ein Glas vom Thracian, einem Cuvée aus den Rebsorten Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc.
Die Speisekarte wird saisonal angepasst: Aktuell gibt es Rote-Beete-Hummus, türkisches Saksuka, Bulgur Pilav und Muhammara-Tatar, alles neu interpretiert.
(Foto: Stephan Rumpf)
Sind gemeinsam "Gürmet": Mete Gür und Sarah Lange.
(Foto: Stephan Rumpf)
Abends verwandelt sich das Village Café an der Fraunhoferstraße aktuell in einen Wein-Pop-up.
(Foto: Stephan Rumpf)Neben dem köstlichen Essen und den perfekt darauf abgestimmten Weinen sind es vor allem die Gastgeber Gür und Lange, die einen Abend im holzvertäfelten Village Café zu einem Erlebnis machen. Wer ein bisschen Zeit mitbringt, sollte deshalb gar nicht lange die Karte studieren, sondern sich entspannt zurücklehnen und von den beiden überraschen lassen. Abgestimmt auf die Speisen wird Gür dann Wein um Wein zum Probieren reichen, und wenn einer besonders gut schmeckt, dann schenkt er auch gerne noch einmal ein Schlückchen nach, kleine Weinkunde inklusive.
Je nach Wein zahlt man dabei für ein Glas zwischen sieben und 15 Euro. Die Speisen, die Lange dazu nach und nach aus der Küche bringt, bewegen sich preislich zwischen 8,50 und 12,50 Euro. Das Einzige, was man an den vier Gerichten, die aktuell auf der Karte stehen, kritisieren könnte, ist vielleicht, dass man auch dann noch weiter essen möchte, wenn die Teller längst leer sind.
Und so steht nach einem Abend im Pop-up von Gür und Lange vor allem eines fest: Ganz egal, wo die beiden als nächstes ihre Zelte aufschlagen, ein Besuch wird sich vermutlich lohnen.
Gürmet Wein und Meze Pop-up, Fraunhoferstraße 3, 80469 München, E-Mail: wein@guermet.de, Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag von 17 bis 22 Uhr.
