Brenner Bar:Kreative Drinks im historischen Reitstall

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Durch den Tresen wird die denkmalgeschützte Säulenhalle der ehemaligen Marstall-Reithalle zum eleganten Barraum. (Foto: Florian Peljak)

In der Brenner Bar in der Maximilianstraße geht es entspannter zu als im dazugehörigen Restaurant. Wer Cocktails sucht, die nicht immer nach Schema F aufgebaut sind, wird hier fündig.

Von Sarah Maderer

Von der Raumaufteilung im Brenner darf man sich nicht täuschen lassen. Beim Hereinkommen wirkt die Bar im vorderen Teil des 1000 Quadratmeter großen Lokals zunächst wie eine Empfangshalle; als vertreibe man sich hier bloß die Zeit mit einem Aperitif, bevor der nächste Tisch im Restaurant frei wird und man zum eigentlichen Geschehen übergehen kann. Dabei ist man schon mittendrin.

Während das Restaurant hinten eher auf Masse ausgelegt ist und der Service dort dementsprechend kurz angebunden Tisch für Tisch abarbeitet, geht es vorn in der Bar entspannter zu, auch wenn es hier nicht weniger voll ist. In den Sitzgruppen mit knautschigem, dunkelrotem Leder lässt es sich wunderbar versacken. Durch sie und durch den Tresen am Rand wird die denkmalgeschützte Säulenhalle der ehemaligen Marstall-Reithalle zum eleganten Barraum. Vor mehr als 20 Jahren feierte das Restaurant mit Bar unter dieser historischen Gewölbedecke Eröffnung.

An einem Mittwochabend im März läuft im Hintergrund unaufgeregter Jazz. Das Barteam in Weiß – Jacken für die Barkeeper, Hemd und Krawatte für den Service – nimmt sich Zeit fürs Beraten und Mixen. Ganz oben auf der Karte stehen Aperitivi, ohne die heute kein Münchner Innenstadtlokal mehr auskommt, eins in der Maximilianstraße schon gar nicht. Am „Torini Sprizz“ (11,50 Euro) zeigt sich aber, dass ein Aperol Spritz nicht immer nach Schema F aufgebaut sein muss: Aperol wird hier mit Tonic Water und Safran kombiniert und mit einer Olive und einer Kaper garniert.

Die „Signature Cocktails“ des Hauses fallen ebenso kreativ aus. Der „Hazelnut Gimlet“ (13,50 Euro) mit Rum, italienischem Likörwein, Haselnuss, Kakao und Limette klingt nach einem schweren Digestif, überrascht aber mit einer leichten Textur und schmeckt nussig und säuerlich zugleich. Die schokoladige Note kommt dabei mehr vom Schoko-Splitter auf dem Eiswürfel als vom Kakao im Drink.

In der Brenner Bar sitzen die Handgriffe genauso gut wie die Kleidung. (Foto: Florian Peljak)
Auch verschiedene Negroni wissen sie in der Brenner Bar zuzubereiten. (Foto: Florian Peljak)
Gegen den Hunger gibt es kleine Snacks, Tatar oder Salat. (Foto: Florian Peljak)

Jeder Cocktail wird im jeweils passenden Glas hübsch angerichtet. Schokolade auf Eis beim „Hazelnut Gimlet“, kunstvoll gesprenkelte Bitters im Eiweiß-Schaum des „Pisco Sour“ und ein bunter Salzrand beim „Bloody Margarita“ mit Tequila, Cointreau, Blutorange und Limette. Letzterer war Teil der Saisonkarte rund um die Blutorange, die vor Kurzem von dreierlei Palomas („Lavendel Paloma“, „Mezcal Paloma“, „Italian Paloma“) abgelöst wurde. Die Aktions-Drinks wechseln alle paar Monate in Abstimmung mit den Specials im Restaurant.

Ein paar ausgewählte Klassiker der Speisekarte bekommt man auch in der Bar serviert, darunter kleine Snacks als Begleiter zum Drink wie Oliven (4,50 Euro), Nüsse (6,50 Euro), Schinken und Käse (je 16,50 Euro). Wer etwas mehr Grundlage braucht, hat die Wahl zwischen Caesar Salat (8,90 Euro), Tatar vom Rind oder vom Thunfisch, Vitello tonnato sowie Oktopussalat (je 12,50 Euro). So kann man getrost den ganzen Abend im Barsessel sitzen bleiben, auch wenn der Hunger kommt.

Brenner Bar, Maximilianstraße 15, 80539 München, Telefon: 089/4522880, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8.30 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag 8.30 bis 1 Uhr, Sonntag Ruhetag.

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