Das Besondere: der Spiegel. Blickt man nach oben an die Decke, grinst einem das eigene Antlitz entgegen. Und nicht nur das: Die Gesichter der anderen Gäste lassen sich darin auch gut beobachten. So mancher verstohlener Blick lässt sich so austauschen. Und so kann das Spieglein an der Decke eventuell ein erster Ratgeber sein auf der Suche nach der oder dem schönsten im ganzen Laden.
Die zweite Besonderheit im Bravo Grande an der Friedrichstraße 27: die Bar in der Mitte, um die die Gäste rundherum sitzen können. Das alles macht einen Abend im Bravo Grande „extrem kommunikativ“, wie Betreiber Marlon Schuler sagt. „Man kann den Laden extrem gut überblicken.“ Sehen und gesehen werden, in Kontakt mit anderen Menschen kommen. Mal ehrlich: Darum geht es doch beim Ausgehen, oder?


Das im November eröffnete Bravo Grande ist quasi der größere, aber jüngere Bruder der Bravo Bar an der Fraunhoferstraße. Die ist längst eine Institution im Münchner Nachtleben. Das jüngere Geschwisterkind ist nun auf dem besten Weg, es seinem Vorbild gleich zu tun: Abends ist die Bar fast immer ausgebucht, am besten reserviert man ein paar Tage vorher, um sicher einen Platz zu bekommen.
Wie der Name bereits vermuten lässt, dreht sich im Bravo Grande kulinarisch alles um Italien: Auf der Getränkekarte finden sich Klassiker der italienischen Barkultur von Negroni, Aperol und Campari Sprizz oder Sbagliato. Dazu gibt es Drinks wie Gin Tonic und Moskau Mule. „Wir wollen einfach eine gute Qualität liefern“, sagt Schuler - da brauche es keine ausgefallenen Kreationen.
Dazu gibt es eine umfangreiche Weinkarte, die allerdings nicht in gedruckter Form vorliegt. Wer Lust auf einen edlen Tropfen hat, kann beim Personal nachfragen und bekommt auf Wunsch direkt eine Empfehlung mitgeliefert. Dazu kann man sich verschiedene Antipasti wie Vitello Tonnato, Bruschetta mit Ziegenkäse und Ofentomaten oder Caprese alla Bravo bringen lassen. Außerdem gibt es Risotto und Pasta sowie ein wechselndes Wochengericht.
Warum aber Italien? Schuler hat schon mehrere Bars in München betrieben, sein erster Laden war das Girls, Girls, Girls an der Reichenbachstraße, in dem es weniger um Italien ging. Aber Schuler hatte schon immer eine Passion für das Land südlich der Alpen. Wenn er früher als Kind über den Brenner gen Süden in Richtung Familienurlaub gefahren ist, war für ihn immer klar: Italien ist einfach toll mit seinen Stränden, der Kultur, den Leuten.
Und nicht nur das, auch gastronomisch hat es ihm das Land angetan. „Die Bars dort finde ich einfach toll“, sagt er. Deshalb die Bravo Bar. Und jetzt eben das Bravo Grande, in dem es neben Drinks und Essen eben auch das Spieglein an der Decke gibt.