Süddeutsche Zeitung

Bar 55 Eleven:Das Tor zum Glockenbachviertel

Das 55 Eleven ist aus der Maxvorstadt in die Blumenstraße gezogen. Der Name und die charakteristischen Merkmale sind geblieben - nur im Eigenverständnis hat sich etwas geändert.

Von Linus Freymark

Das Markenzeichen ist immer noch da. Schon im alten "55 Eleven" in der Maxvorstadt ist die Wand aufgefallen, mit den hellen Schlitzen auf dunklem Grund, aus denen das Licht schimmert. Überhaupt geht es hier viel um Beleuchtung. "Licht ist mein Fetisch", erklärt Betreiber Costantino Medde. Auch deshalb herrscht im "55 Eleven" eine Stimmung, bei der man schon beim Eintreten Lust auf einen Drink bekommt.

Und davon gibt es in der Bar in der Blumenstraße 25 mehr als genug. Die Karte umfasst Klassiker wie Gin Tonic (9,50 Euro) und Margarita (11 Euro), aber auch ausgefallenere Kreationen wie den Vesper Royal aus Gin, Vodka, Lillet und Zitrone (13 Euro) oder den Gin Basil Smash (12 Euro). Für Letzteren pressen die Barkeeper das Basilikum selbst - auch das ist ein Grund, weshalb Medde genau diesen Drink serviert, wenn man ihn nach seiner Empfehlung fragt.

Wer beim Trinken Hunger bekommt, kann auf der Speisekarte unter anderem zwischen gegrilltem Spargel (9,50 Euro), Shrimp Tacos (12,50 Euro) und Burgern (12,90 Euro) wählen. Die Gerichte sind nach dem "Share & Socialize"-Prinzip konzipiert: eine Portion in die Mitte, und jeder am Tisch kann zugreifen.

Beim Essen das gleiche Motto wie bei den Drinks: lieber ein bisschen teurer, dafür aber besser als anderswo. "Wir wollen, dass die Leute bei uns bewusst ausgehen", sagt Medde. Seine Gäste sollen den Abend über also lieber zwei gute Cocktails trinken als sich mit billigem Zeug für die nächste Station der Fahrt in Fahrt bringen. Die Lage passt dafür gut: Vom Sendlinger Tor kommend ist das "55 Eleven" so etwas wie das Tor zum Glockenbachviertel. "Wir möchten kein Club sein", sagt Medde.

Auch im Univiertel war das "55 Eleven" nicht als Partykneipe, sondern eher als Lokal für entspannte Abende und Dates bekannt. Diese Ausrichtung hat sich mit dem Umzug ins ehemalige Santo Anger nochmals verfestigt, das Publikum sei nun ein bisschen gesettelter, erzählt Medde: "Wir sind ein Stück weit erwachsener geworden." Und ein bisschen kleiner: Das alte Lokal bot Platz für 70 Gäste, jetzt passen nur noch 40 in den Innenraum. Im Sommer kommt dann noch der Außenbereich mit 60 Sitzen dazu.

Ursprünglich war das Lokal im Glockenbach als Ableger gedacht, der Standort in der Maxvorstadt sollte erhalten bleiben. Doch in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Streit mit den Nachbarn, zudem hätte Medde eine neue Lüftungsanlage einbauen lassen müssen. Lohnt sich nicht, entschied er - und zog gleich ganz um. Viele Stammgäste hielten dem "55 Eleven" auch in der neuen Location die Treue, erzählt Medde. Neue Gäste seien hinzugekommen, ein paar habe man noch nicht wieder gesehen. Aber insgesamt "ist der Umzug geglückt", sagt Medde.

Nur eines passt in der Blumenstraße 25 streng genommen nicht mehr: der Name. Der Name stammt nämlich von der Doppelhausnummer im Univiertel: Amalienstraße 55 und Schellingstraße 11 macht, na klar, 55 Eleven. Aber so pingelig sollte man nicht sein. Ein bloßes "Twenty-five" ist ja im Vergleich zu "55 Eleven" witzlos.

55 Eleven, Blumenstraße 25, Öffnungszeiten: Mi.-Fr. 17 bis 1 Uhr, Sa., 10 bis 1 Uhr, So., 10 bis 17 Uhr, Mo. und Di. Ruhetag

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