Band der Woche:Soul und Selbstbestimmung

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Das Debütalbum von Olga Dudkova sollte im Frühjahr erscheinen. Wegen des Ukraine-Kriegs hat die aus Sibirien stammende Sängerin die Veröffentlichung verschoben. (Foto: Anna Wild)

Jazzsounds mit allerlei diversen Einflüssen und die soulige Stimme prägen die Musik von Olga Dudkova. Ihre erste Platte verzögerte sich.

Von Sabrina Ahm

Manchmal ist auf dieser Welt kein Platz für Träume. Wenn Bomben fallen, zum Beispiel. "To My Dreams" heißt das Debütalbum der 27-jährigen Sängerin Olga Dudkova. Aufgewachsen ist sie in Russland, für ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater kam sie nach München. Und dort wuchs der Wunsch, eigene Musik zu schreiben und ein Album aufzunehmen: Jazzsounds mit allerlei diversen Einflüssen und der souligen Stimme von Olga Dudkova.

Das Debütalbum der jungen Münchnerin trägt den Titel "To My Dreams". Die Sängerin beschreibt es als Meilenstein, auf den sie lange hingearbeitet hat. Anfangs musste sich die Musikerin noch etwas gedulden.

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Das Album "To My Dreams" sollte Anfang März erscheinen. Doch dann fielen die Bomben. Die Lage in Russland und der Ukraine sei auch an ihr nicht vorbeigegangen, sagt Olga. "Ich habe auch viele ukrainische Freunde und Schüler, sodass sich das für mich einfach ethisch nicht korrekt angefühlt hat, zu diesem Zeitpunkt mit meinem Album das Leben zu feiern." Zudem habe sie auch Bedenken gehabt, wie ihr Album zu dieser Zeit rüberkommen würde angesichts ihrer Herkunft.

Aufgewachsen ist Olga in Sibirien, wo sie schon mit sieben Jahren eine klassische Klavierausbildung begann. In Russland herrsche die Mentalität, dass die Technik bereits in jungen Jahren gelernt werden müsse, sonst habe man keine Chance, es nachzuholen, erzählt Olga. Nach einem Schüleraustausch wurde ihr bewusst, dass München ihre Wahlheimat werden würde. "Es hat mir gefallen, wie kreativ und frei die Leute hier waren, das war in Russland ganz anders", sagt Olga. Bei ihrem Musikstudium lernte sie ihren jetzigen Produzenten Kevin André kennen.

"I am my own Boss", singt Olga. Eine Nachricht an alle, die ihr sagten, sie könnte nicht selbständig sein. Oft habe sie gesagt bekommen, dass es schwer für sie werden würde, insbesondere als Russin, die immer wieder ihre Aufenthaltserlaubnis erneuern muss. Ihr Leben selbstbestimmt zu leben, ist Olga wichtig - und die Selbstständigkeit empfand sie nie als unsicher. Mit dem Song "Boss" will sie zeigen, dass sie zu dem steht, was sie macht. Das macht sich außerdem im Stil des Liedes bemerkbar. Sprechgesang und Hip-Hop-Beats sollen den "Badass-Vibe", wie Olga es beschreibt, unterstreichen.

Mit ihrer Musik kann die Künstlerin die politische Lage nicht beeinflussen. Dennoch schenkt sie mit ihren Liedern Wohlbefinden. Diese Rückmeldung habe sie oft nach Konzerten bekommen. "Für mich ist jedes Konzert Energie geben und Energie zurückbekommen", sagt Olga.

Olga Dudkova

Genre/Stil: Soul, Jazz

Besetzung: Olga Dudkova

Seit: 2017

Internet: https://www.olgadudkova.com

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