Band der Woche:Mystische Weite

Lesezeit: 2 Min.

Mira-Belle Rose Bryld wollte lange Zeit Schauspielerin werden. Jetzt steht sie als Sängerin auf der Bühne. (Foto: Aleksandra Dyja)

Mirabelle Rose ist eine Geschichtenerzählerin. Ihre neue Single entführt in die Weiten des Weltalls.

Von Fanny Gasser

"I've lost sight of the days, I've lost count of the weeks" - eine mystische, sanfte Stimme setzt ein, Aliensounds im Hintergrund. Im Musikvideo zu diesem Song ist eine Frau in weißer Kleidung zu sehen, ihr Gesicht ist von einer Kapuze bedeckt. Um sie herum nichts als Felsen und Wasser und ein riesiger Mond am Horizont. Der Wind bläst durch das Haar von Mira-Belle Rose Bryld. Als Künstlerin nennt sie sich Mirabelle Rose und "Willow's Lullaby" ist der erste Song ihrer neuen EP.

Hineingeboren in eine Musikerfamilie wollte sie lange nicht in die Fußstapfen ihrer Mutter treten, sondern Schauspielerin werden - ihr eigenes Ding machen, sozusagen. Doch die Liebe zum Gesang entdeckte sie schon früh und so nahm ihre Mutter, Alice Rose, sie als Zweitsängerin mit auf Konzerte. Ihre Mutter zeigte ihr auch die Magie von Geschichten. "Ich bin ein sehr verträumter Mensch. Ich versuche mehr im jetzt zu sein, aber oft bin ich irgendwo im Weltall", sagt sie. Besonders bei Liveauftritten mag sie es, das Publikum mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen.

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Für ihre neue Single "Willow's Lullaby" hat sie sich von der Handlung eines Films inspirieren lassen. Nachdem sie "High Life" im Kino gesehen hatte, ging sie schweigend nach Hause und setzte sich auf die Couch, ohne das Licht anzumachen. Noch am selben Abend entstand die Demoversion des Songs. Ihre Musik beschreibt sie als "moody" und "dreamy" - irgendwas zwischen Indiepop und Elektropop. Auffällig ist der epische, weite Klang, den sie durch sanfte, in sich verlaufende Beats und ihre zarte, aber doch bestimmte Stimme schafft. Vorbilder für ihre Musik sind die nordischen Künstlerinnen "Aurora" und "Björk".

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Auch Mira-Bells Wurzeln verbinden sie mit diesen Musikerinnen. Geboren in Dänemark hat sie in den 26 Jahren ihres Lebens an einigen Orten gelebt. Seit 2019 wohnt sie in München und studiert Spielfilmregie an der HFF. Im Film hofft sie, ihre Leidenschaft zu Musik und Schauspiel zu vereinen. Denn Musik hat stets eine stark visuelle Komponente in ihrem Kopf. Anhand von Bildern erklärte sie auch Musikern und Produzenten, was sie sich unter "Willow's Lullaby" vorstellt. Für das dazugehörige Musikvideo hat sie den Videoschnitt gemacht, für ein weiteres Video ihrer EP hat sie mit einer Freundin Co-Regie geführt.

Ihr Selbstbewusstsein kam durch die Straßenmusik. Mit 16 Jahren wurde sie das erste Mal eingeladen, gemeinsam mit einer Gitarristin bei einem Münchner Konzert zu spielen. "Als Vorbereitung darauf haben wir Straßenmusik gemacht", sagt sie. Vor allem, um ihrer zittrigen Stimme die Nervosität zu nehmen. Anfangs sind "alle vorbeigegangen, niemand hat uns Geld gegeben, man hat mich nicht richtig gehört". Aber "nach ein paar Stunden hat es Klick gemacht und es war mir total egal". Zehn Jahre später veröffentlicht sie nun ihre erste EP, mit der sie "so zufrieden" ist, dass sie es auch "offen zeigen will".

Mirabelle Rose

  • Stil: Indiepop, Elektropop
  • Besetzung: Mira-Belle Rose Bryld
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