Band der Woche: "Erleuchtung und Rufo""Wir haben einfach Spaß am Musik machen"

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"Unser Anspruch ist es nicht, erfolgreich oder professionell zu sein." Den Musikerinnen und Musikern der Band "Erleuchtung und Rufo" geht es um wichtigere Dinge.
"Unser Anspruch ist es nicht, erfolgreich oder professionell zu sein." Den Musikerinnen und Musikern der Band "Erleuchtung und Rufo" geht es um wichtigere Dinge. (Foto: Lennard Jensen)

Sieht man die Münchner Band "Erleuchtung und Rufo" bei einem Konzert, spürt man eine ungezwungene Leichtigkeit - Musik kann auch niedrigschwellig sein.

Von Nicole Salowa

Am Ende wird aus dem Gesang wildes Geschrei. "Du bist wie Adrenalin, Adrenalin, giftig", singen die Frontsängerinnen, die sich Dodo und Spüli nennen. Erst laut, dann Geschrei, und das, obwohl es doch so verträumt anfing. Schon der Klang der Gitarre schafft es in den ersten paar Takten des Songs "Natürlich" von Erleuchtung und Rufo, die Stimmung des Tracks einzufangen. Bass und Drums setzen ein, lassen die Atmosphäre der ersten Takte Form annehmen. Ungeschliffen, passend zum Indie-Rock-Stil des Songs klingen auch die daraufhin einsetzenden Vocals.

"Man könnte meinen, es wäre ein Heartbreak-Lied, aber eigentlich ist es eher ein romantisierter Disstrack an jemanden, mit dem wir mal zusammenarbeiteten", sagt Antonia Lorrig, 21, und lacht. Mit ihren Texten malt die Band teils abstrakte Bilder, ohne dabei zu komplex zu werden. Die Sprache ist oft simpel gehalten, die Reime einsilbig. "Nach unseren Auftritten sagen uns Leute häufig, dass wir sie dazu inspiriert hätten, auch Musik zu machen", sagt Drummer Lars Philipp Göritz, 23. "Unser Anspruch ist es nicht, erfolgreich oder professionell zu sein. Wir haben einfach Spaß am Musik machen."

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Sieht man Erleuchtung und Rufo bei einem Konzert, spürt man eine ungezwungene Leichtigkeit - Musik kann auch niedrigschwellig sein. Auch in ein Genre ordnet sich die Band ungern ein, provisorisch haben sie sich "experimentellem Pop-Punk" zugeschrieben. Die Soundlandschaft der Tracks reicht dabei von ruhigem Indie bis zu eher punk-lastigem Sound. Und vor den Auftritten selbst erfindet sich die Band immer wieder neu. "Wir überlegen uns ein Motto und dann verkleiden wir uns: Vulvas, Lieblingsgemüse, war alles schon dabei", sagt Dodo. Das helfe ihr auch dabei, weniger aufgeregt zu sein. Nur im Motorradhelm würde er nicht mehr spielen wollen, wirft Nico ein und lacht, das sei ganz schön heiß gewesen.

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"Es dreht sich in den Texten oft darum, was einen gerade so beschäftigt. Mal geht es um Herzschmerz, mal darum, dass man das Arbeitsamt hasst", sagt Nico Schneider, 23, Gitarrist der Band. "Es ist spontan und impulsiv", stimmt Bassistin Liv Hesse, 21, zu. Und das scheint anzukommen: ob im Kafe Marat, im Milla oder auf der Pro-Choice Demo, Erleuchtung und Rufo findet man regelmäßig auf Line-ups wieder. "Es macht mich überglücklich. Am Anfang kamen hauptsächlich Freunde zu unseren Auftritten. Jetzt sehe ich Menschen, die ich nicht kenne, Texte mitsingen, die Spüli und ich auf dem Heimweg geschrieben haben", sagt Dodo. Dodo und Julie Himmelreich alias Spüli sind Freunde seit ihrer Kindheit. Vor sechs Jahren gründeten sie dann die Band, seit 2022 spielen sie in voller Besetzung. Bald planen sie eine EP aufzunehmen. "Wir folgen einer DIY-Philosophie: Merch drucken, Kostüme basteln, Sound mischen. Wir versuchen alles selbständig zu machen", sagt Lars.

Erleuchtung und Rufo

Stil: experimenteller Pop-Punk

Besetzung: Julie Himmelreich (Gesang), Antonia Lorrig (Gesang), Liv Hesse (Bass), Lars Phillip Göritz (Drums), Nico Schneider (Gitarre)

Aus: München

Seit: 2022

Instagram: https://www.instagram.com/erleuchtungundrufo/

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