Band der Woche: Dilruba:So nahbar

Lesezeit: 2 Min.

„Lyrics auf Deutsch zu schreiben, ist viel intimer", sagt Dilruba. "Das war anfangs eine große Herausforderung, aber ich fühle meine Musik seitdem viel mehr.“ (Foto: Amany Hassan)

Mal kraftvoll und bluesy, mal hauchig und weich: Dilruba macht New Soul – eine Stilrichtung, die im deutschsprachigen Mainstream lange kaum wahrnehmbar war.

Von Elisabeth Fleschutz

Nach acht Monaten in ihrem ersten Vollzeitjob wusste Dilruba Eler, 24, dass sie etwas ändern muss. Eigentlich war da ja dieser Traum. „Seit ich denken kann, hab ich mit meiner Mutter ständig gesungen. Mit zwölf habe ich meine ersten Songs geschrieben.“ Vor einem Jahr beschloss sie, es zu versuchen. Als Musikerin.

„Bei meiner Mutter ist der Traum einer Musikkarriere mit der Zeit verblasst“, erzählt Dilruba. „Ich bin mit dem Traum aufgewachsen, habe ihn aber nie richtig ernst genommen.“ Also studierte sie Erziehungswissenschaften und konzentrierte sich auf eine andere Karriere. Die Zeit verflog. „Ich habe zwar ständig über die Musik nachgedacht, aber keine mehr gemacht.“ Dann wechselte sie doch den Job, steckte mehr Zeit in die Musik.

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Ihr Genre bezeichnet sie selbst als New Soul oder Alternative R’n’B. Eine Stilrichtung, die im deutschsprachigen Mainstream mit Künstlerinnen wie Ayliva zwar gerade Fuß fasst, aber lange kaum wahrnehmbar war. Auch Dilruba schrieb bis vor ein paar Jahren nur auf Englisch. „Lyrics auf Deutsch zu schreiben, ist viel intimer. Das war anfangs eine große Herausforderung, aber ich fühle meine Musik seitdem viel mehr.“

Ihre Musik zeichnen üppige Harmonien und eine detailreiche Produktion aus. Stilmittel wie Riffs, Vibrato und Vocal Breaks lassen ihre Stimme hingebungsvoll und emotional klingen. In den Lyrics zeigt sie jedoch auch eine kühlere Seite, die klare Grenzen setzt: Willst eine Nacht mit mir allein/Dein Kummer, du und ich und Wein/Doch du siehst diesen Körper als selbstverständlich/Doch er ist mein.

Spotify

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von Spotify angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Spotify angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Dilruba liebt es, zu lesen. Ihre drei bisher erschienenen Songs hat sie daher als Kapitel 1-3 veröffentlicht. Sie will in jeder Ballade kleine Geschichten erzählen, die gemeinsam einen Handlungsbogen bilden. Das ist in diesem Fall ein männlicher Protagonist, der in ungesunde Beziehungen verwickelt ist. In ihren nächsten Songs will sie auch die schönen Geschichten, die leichten Seiten des Lebens feiern.

Band der Woche: Judi & Cocho
:Die Generation Z zum Mitsingen

Songs über das Leben, die Liebe und das Leiden Heranwachsender: „Judi & Cocho“ machen „Coming Of Age“-Pop mit Identifikationswert.

Von Amelie Völker

Spielt sie Konzerte, nimmt sie gerne unveröffentlichte Songs mit, in denen sie sich ausprobiert. Dabei will sie trotzdem ihrem Sound treu bleiben. „Man wird gerade am Anfang sehr leicht beeinflusst.“ So pendelt Dilruba von kraftvoll und bluesy bis hauchig und weich, bleibt aber vor allem eins: persönlich. Dass ihr Nahbarkeit wichtig ist, zeigt sich auch bei der Wahl ihres eigenen Namens als Künstlernamen: „Ich will für meine Musik mit meinem Namen stehen.“

 Dilruba

Stil: Alternative R’n’B

Besetzung: Dilruba Eler

Seit: 2023

Internet: https://www.instagram.com/itsdilruba/

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ Plus„Dicht & Ergreifend“, jetzt ohne Dialekt
:„Man muss sich immer wieder neu erfinden“

Im neuesten Video der Hip-Hop-Crew „Dicht & Ergreifend“ spielt Miroslav Nemec einen Waffenhändler. Wie kommt der Fernsehstar in dieses Video? Und warum machen George Urkwell und Lef Dutti in „Highlife“ plötzlich Musik auf Hochdeutsch?

Von Michael Bremmer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: