Süddeutsche Zeitung

Band der Woche:Musik wie ein Sonnenaufgang

Mit gekonnter Leichtigkeit liefert Clear Coast den Soundtrack für den Sommer.

Von Nicole Salowa

Viel tun sie ja nicht. Warum auch, im Sommer? Die Musiker der Dream-Pop-Band Clear Coast sitzen auf einer Wiese. Sie sind barfuß. Hängen ab. Träumen in den Tag. Immerhin haben sie mit "Recurring Feel" den passenden Song für diese Stimmung geschrieben. Wie ein Sonnenaufgang baut sich der Synthesizer in diesem Song langsam auf. Nach wenigen Sekunden setzen mit einer sanften Leichtigkeit Bass, Drums und Gitarre ein. Gemeinsam ergeben sie ein Sonnenbad aus idyllischen Klängen, irgendwo einzuordnen zwischen Synth-Pop und Dream-Pop. Passend zur Stimmung sieht man im Video dazu Blumenwiesen, leichte Wellen im See, den blauen Himmel. Dreamy eben. "I got this feeling, oh I got this feeling under the sun", singt André Akansu. Er ist Sänger, spielt Synthesizer und Gitarre, so wie die drei anderen Bandmitglieder ist er Multiinstrumentalist.

"Es geht darum, ein Gefühl einzufangen, nicht unbedingt darum, lyrisch konkret was auszusagen. Ein Track entsteht oft daraus, dass einer von uns nach Hause kommt und Eindrücke und Stimmungen des Tages musikalisch verarbeitet und recorded", sagt Johannes Karg. "Wir sind quasi ein Multiproducer-Projekt. Jeder von uns hat das Set-up und die Möglichkeit, zu Hause Musik aufzunehmen, wir schicken uns die Songfragmente dann zu. Dafür brauchen wir keinen Proberaum im herkömmlichen Sinne. Außerdem sind wir zu Zeiten von Corona entstanden, das hat auch zu unserer Vorgehensweise beigetragen", fügt Korbinian Guggenmos hinzu. Es schaffe mehr musikalische Freiheit, nicht ortsgebunden gemeinsam Musik zu machen, sind sich beide einig.

So losgelöst wie die Vorgehensweise von Clear Coast, Songs zu schreiben, sind auch ihre Liveauftritte. Jeder hat einen Synthesizer und ein Mikrofon vor sich, die Instrumente werden durchgewechselt. Einen festen Leadsänger gibt es nicht. Am besten könnte man ihr Konzept wohl mit "Go with the Flow" bezeichnen. So entstand auch vor zwei Jahren der Bandname. "Der André und ich haben einfach mal gebrainstormt", erzählt Johannes, "der Name Clear Coast hat keine Bedeutung, aber wir mochten, wie er klang. Es geht um das gute Gefühl."

Clear Coast

  • Besetzung: Korbinian Guggenmos (Gitarre, Synthesizer, Gesang), Johannes Karg (Gitarre, Synthesizer, Gesang), Valentin Guggenmos (Bass, Synthbass), André Akansu (Gitarre, Synthesizer, Gesang)
  • Stil: Dream-Pop
  • Aus: München
  • Seit: 2020

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