Süddeutsche Zeitung

Kommunalwahl in Au-Haidhausen:Im "Megatrend"

Grüne erzielen im einstigen SPD-Stammrevier ihr stadtweit zweitbestes Ergebnis

Selbst SPD-Spitzenkandidatin Nina Reitz haben die Zahlen erschreckt: von neun auf nurmehr fünf Mandate, gerade einmal 19,2 Prozent. Der Absturz der Sozialdemokraten in ihrem einstigen Stammrevier ist beispiellos. Den "grünen Megatrend" macht Reitz für den Siegeszug der Ökopartei verantwortlich - und die Tatsache, dass "im "immer teurer gewordenen, gentrifizierten" Viertel die Wähler die "sehr gute Leistung der SPD-Fraktion" nicht anerkannt hätten.

Dabei hatten die Roten in der einstigen Vorstadt östlich der Isar in den vergangenen Jahrzehnten nahezu immer den Vorsitzenden stellen dürfen, auf der Basis einer starken Fraktion. Zuletzt Adelheid Dietz-Will, deren Abgang aus Altersgründen den Genossen vermutlich nicht gerade in die Karten gespielt hat. Die Linke hat der SPD zudem auch noch zwei Mandate am linken Rand abgenommen, die CSU mit nun fünf statt sieben Sitzen und 17,2 Prozent war eher kein Konkurrent. Dafür haben die Grünen abgeräumt: 47,7 Prozent, künftig 13 statt bisher schon zehn Sitze sind das stadtweit zweitbeste Ergebnis.

Gewählt wurden - Grüne: Ulrike Goldstein, Christine Harttmann, Jörg Spengler, Sonja Rümelin, Ullrich Martini, Julia Winkler, Heidrun Stangenberg, Franz Klug, Martin Wiesbeck, Wilhelm Beck-Rothkegel, Susanne Schmitz, Eva-Maria Lankes, Andrea Mißbach. SPD: Nina Reitz, Nicole Meyer, Lena Sterzer, Hermann Wilhelm, Peter Meyer. CSU: Andreas Micksch, Elisabeth Gräfin von Soden-Fraunhofen, Barbara Schaumberger, Nikolaus Haeusgen, Herbert Liebhart. Linke: Brigitte Wolf, Jürgen Fischer. FW/ÖDP: Felix Pinkow-Margerie. FDP: Christian Werner.

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Quelle:
SZ vom 21.03.2020 / tek
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