Am Wochenende hat die Münchner Polizei gemeinsam mit der Bereitschaftspolizei sowie den Polizeipräsidien Oberpfalz, Oberbayern Nord und Süd verstärkt Kontrollen in der sogenannten Autoposer-Szene im Raum München und Oberbayern durchgeführt. Hintergrund waren die eigentlich stillen Kartage, die von immer mehr Autofans aus der Poser- und Tuner-Szene als „Car“-Tage interpretiert werden.
Bei den meist nicht genehmigungsfähigen Autoposer-Treffen würden viele Verkehrsverstöße mit zum Teil sehr hohem Gefährdungspotenzial begangen, hieß es bereits im Vorfeld. Die Polizei verwies etwa auf sogenannte Burnouts, bei denen die Räder durchdrehen, bis sie zu qualmen beginnen. Zudem seien die genutzten Autos oftmals getunt und häufig nicht zugelassen.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd hatte im Vorfeld von einem möglichen Treffen am Karfreitag erfahren. Die Informationen verdichteten sich am frühen Abend. Bereits gegen 19.30 Uhr waren einzelne auffallende Fahrzeuge in den Landkreisen München und Rosenheim unterwegs. Wenig später konzentrierte sich das Geschehen in Richtung des Hertoparks in Kolbermoor sowie in München auf der Triebstraße. Die Anzahl der Poser nahm nach und nach zu, weshalb an beiden Orten von 22.15 Uhr an groß angelegte Verkehrskontrollen erfolgten.
Im Hertopark wurden dabei 40 Fahrzeuge kontrolliert. Sieben Autos wurden beanstandet, weil sie keine Betriebserlaubnis hatten. Bei einer Kontrolle stand der Fahrer unter dem Einfluss von Drogen. In der Triebstraße in München wurden 20 Fahrzeuge überprüft. Auch hier hatten mehrere Autos keine Betriebserlaubnis. Ein Fahrzeug wurde sichergestellt.
Bei gleichzeitigen Geschwindigkeitskontrollen auf den überregionalen Verkehrsverbindungsstraßen wurden am Freitag 115 Verstöße angezeigt. Neun Autofahrer müssen neben dem Bußgeld auch mit einem Fahrverbot rechnen.
Ähnliches wiederholte sich in der folgenden Osternacht. An verschiedenen Orten, diesmal vor allem in der Stadt München im Euroindustriepark, auf der Kreisstraße M 3 im Nordosten der Stadt, auf der Triebstraße und im Bereich der Leopoldstraße fielen der Polizei Fahrzeuge auf, die der Autoposer-Szene zuzuordnen waren. Bis zu 15 Autos kamen jeweils zu den einzelnen Treffen.
In einem besonders drastischen Fall wurden vier Männer gestoppt, die parallel mit ihren Autos durch die Triebstraße in Moosach rasten. Unterwegs hatten sie abwechselnd beschleunigt und gebremst. Bei der Kontrolle zeigten sich die Fahrer laut Münchner Polizei uneinsichtig. Die vier Autos wurden zur Gefahrenabwehr für zwölf Stunden sichergestellt. In derselben Nacht raste ein Motorradfahrer bei erlaubtem Tempo 60 mit 160 Stundenkilometern durch die Münchner Innenstadt im Bereich des Olympiaparks. Auch er wurde gestoppt.
45 Personen wurden wegen Verkehrsverstößen angezeigt
Bei den umfangreichen Verkehrskontrollen wurden der Polizei zufolge Fahrer belehrt, 15 Platzverweise erteilt und Autos sichergestellt. 45 Personen wurden wegen Verkehrsverstößen angezeigt. Bei dem Einsatz in der Osternacht waren in München mehr als hundert Beamtinnen und Beamte eingesetzt.
Eine angekündigte und genehmigte Veranstaltung fand dagegen am Samstagabend laut Polizei auf dem Gelände eines Möbelgeschäfts in Aschheim statt. Für eine Übersicht über die etwa 700 teilnehmenden Fahrzeuge setzte die Polizei eine Drohne ein. Das Treffen verlief störungsfrei.