Wer erst jetzt aus dem Urlaub zurückgekommen ist, hat einen spektakulären Auftakt in die Kunstsaison verpasst und einiges nachzuholen. Ein Rundgang durch die Galerien sollte ebenso auf dem Plan stehen wie ein Besuch der neuen Ausstellungen von Tania Bruguera und Yael Bartana im VS, dem Interim der Villa Stuck in der Goethestraße, und von Pussy Riot im Haus der Kunst. Aber Achtung: Manches ist länger, vieles aber nur noch kurzzeitig zu sehen.
Apropos Haus der Kunst: Dort gastiert an diesem Samstagabend (14.9.) in der Reihe „Tune“ der japanische Soundkünstler Fujita mit einem Gespräch (18 Uhr) und einer Konzert-Performance (20 Uhr). Er erkundet ungehörte Klänge und Geräusche und macht sie mit Hilfe selbst gebauter Instrumente hörbar. Dazwischen und danach kann man einen Sprung in die Therese-Giehse-Halle der Kammerspiele machen, wo gleichzeitig in Zusammenarbeit mit Der Greif und Various Others die Ausstellung Auf nach Woanders eröffnet wird. Und schließlich findet am 14. September auch ein Wechsel in den Silos der König Bergson Galerie im Kunstkraftwerk Bergson statt: Gezeigt wird dann The Goya Project des Schweizer Künstlers Andy Denzler (bis 20.10.).
Am Sonntag (15.9.) lädt die Alexander-Tutsek-Stiftung um 15.30 Uhr zum Artist Talk mit der Künstlerin Karin Sander in die Blackbox in der Parkstadt Schwabing ein. Ausgehend von ihrer Werkreihe „Call Shots“ in der aktuellen Ausstellung „The World in My Hand“ (noch bis 31.10.) sprechen Jörg Garbrecht und Katharina Wenkler mit Karin Sander über künstlerische Strategien. Und um 17 Uhr lädt das Museum Brandhorst zu einer Performance von und mit Maria VMier ein, deren Intervention „No: Tongue Breaks And Thin Fire Is Racing Under Skin“ in Cy Twomblys Rosensaal damit zu Ende geht.
Wer das Zwischennutzungsprojekt Temporary Contemporary Project in der Landwehrstraße 61 noch nicht kennt: Dort sind derzeit Nevin Aladağ und Daniel Knorr zu Gast (bis 11.10., Do-Sa 12-18 Uhr). Die beiden Performances zur Eröffnung waren ziemliche Spektakel. Die Skulptur „Public Resonator“ von Aladağ im Innenhof darf man sogar selbst zum Klingen bringen. Noch mehr Objekte von Knorr gibt’s im Hotel Bayerischer Hof. Allerdings sind Knorrs Gespenster im Atrium nur bis einschließlich 15. September zu sehen. Und ein weiteres temporäres Projekt ist sehr zu empfehlen: Die VO-Special-Ausstellung Carrying the Earth to the Sky in zwei Gebäuden in der Schillerstraße 38. Dort geben 13 Künstlerinnen und Künstler der zeitgenössischen Kunstszene Münchens Einblicke in ihre Arbeiten (nur samstags 12-17 Uhr und bis einschließlich 29.9.).
Auch für Architekturfans gibt’s was zu entdecken: Die Bayerische Akademie der Schönen Künste widmet sich mit der Ausstellung Objektiv / Wabe dem Werk von Andreas Hild und Peter Haimerl (bis 26.10.). Einen tieferen Einblick in ihre Gedankenwelt vermitteln die beiden beim Podiumsgespräch „Wer, wenn nicht wir?“ (19.9., 19 Uhr). Und in der Architekturgalerie im Blumenbunker beim Viktualienmarkt feiert man mit der Ausstellung Der Klang von Metall das 50-jährige Bestehen der Kunstschmiede Neumaier aus Forstern bei München. Christian Neumaier ist zusammen mit seiner Partnerin, der Architektin Hildegard Rasthofer, Teil des Kunstduos Rasthofer/Neumaier. Deren begehbare und verspiegelte Großskulptur „Raum O“ war im Frühjahr im Innenhof der Glyptothek zu erleben.