Ausstellung:Bayerisch-griechische Freundschaft

Ausstellung: Die Ausstellung beleuchtet den Bau des Königsplatz-Ensembles inklusive der Antikensammlungen und der Propyläen, einem Symbolbau des griechischen Freiheitskampfes der 1820er-Jahre.

Die Ausstellung beleuchtet den Bau des Königsplatz-Ensembles inklusive der Antikensammlungen und der Propyläen, einem Symbolbau des griechischen Freiheitskampfes der 1820er-Jahre.

(Foto: Stephan Rumpf)

Eine Open-Air-Ausstellung am Königsplatz zeigt den architektonischen Austausch zwischen München und Athen.

Von Anastasia Klimovskaya, München

Über den Wandel Münchens zum "Isar-Athen" ist dieser Tage viel zu lesen und viel zu sehen. Grund ist die bayerisch-griechische Freundschaft, die nun schon 200 Jahre währt. Diese entstand im 19. Jahrhundert, als Ludwig I. die Aufständischen im griechischen Freiheitskampf militärisch unterstützte, und sein Sohn, Otto von Wittelsbach, 1832 nach dem Sieg über dem Osmanischen Reich zum ersten Monarchen des unabhängigen Griechenlands gekrönt wurde. Doch nicht nur militärische Erfolge verbinden die beiden Länder, auch die Architektur ist als Bindeglied der griechisch-bayerischen Geschichte nicht wegzudenken.

Wie diese Bindeglieder aussehen, zeigt und erklärt die kleine Open-Air-Ausstellung "Athen-München - Architektonische Einflüsse", die das Griechische Konsulat erarbeitet hat. Die zehn Tafeln vor dem Eingang der Antikensammlung auf dem Königsplatz zeigen historische und zeitgenössische Fotografien, Zeichnungen und seltenes Material aus Athen und München, das in der Regierungszeit von König Otto und König Ludwig I. entstanden ist.

Dabei wurde der klassizistisch bebaute Königsplatz als Standort für die Ausstellung nicht zufällig ausgewählt: Hier begann Anfang des 19. Jahrhunderts der Wandel Münchens zum "Isar-Athen". Bereits als junger Mann war der König Ludwig I. ein glühender Philhellene und gab mehreren Architekten den Auftrag, ein Museum für die Unterbringung seiner Sammlung der antiken Kunst an diesem Ort zu errichten. So ist die Glyptothek nach dem Entwurf von Leo von Klenze als erstes Gebäude auf dem Königsplatz entstanden. Die Ausstellung beleuchtet den Bau des Königsplatz-Ensembles inklusive der Antikensammlungen und der Propyläen - einem Symbolbau des griechischen Freiheitskampfes der 1820er Jahre. Das Open-Air-Format gibt den Blick frei auf die umgebenden Gebäude und wirkt ergänzend zu der Ausstellung "Hellas in München" in den beiden Ausstellungshäusern.

Neben den bekannten Beispielen der griechischen Architektur in München werden auch die bayerischen Einflüsse auf Athen erläutert. Parallel mit dem Bau des Königsplatzes reiste König Otto gemeinsam mit vielen bayerischen Ingenieuren und Architekten nach Griechenland, um die neue Hauptstadt nach der Revolution wieder aufzubauen. Bei seiner Ankunft bestand das ruinierte Athen aus knapp 25 Häuser und entwickelte sich später zu einer Metropole. Der neugriechische Klassizismus verstreute sich durch die Stadt und war zunächst vor allem in den Gebäuden des öffentlichen Gesundheitswesens, der Bildung und der Religion zu sehen. Auch Ottos neu errichtetes Schloss, in dem heute das griechische Parlament tagt, wurde von den deutschen Baumeistern entworfen. Die historischen Bebauungspläne veranschaulichen, wie Leo von Klenze, Friedrich von Gärtner und andere weniger bekannte, aber ebenso wichtige Architekten das Erscheinungsbild von Athen prägten.

"Athen-München - Architektonische Einflüsse", Königsplatz, bis 19. Juli

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