Ausstellung im Jüdischen Museum:Porträts einer verlorenen Welt

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Stolze Patronin: ein Ausschnitt aus dem Porträt von Fanny Bernheimer, gemalt von Franz von Lenbach, München, 1903. (Foto: Eva Jünger / Jüdisches Museum München)

Das Jüdische Museum München erzählt in einer Ausstellung die „Bildgeschichten“ von teilweise vergessenen jüdischen Mitbürgern.

Von Jürgen Moises

Wer sich Ende des 19. Jahrhunderts von Franz von Lenbach porträtieren ließ, der hatte es geschafft. Der gehörte zum gehobenen Bürgertum, war wohlhabend und ein anerkanntes Mitglied der Münchner Stadtgesellschaft. Von 1871 an konnten das auch jüdische Mitbürger sein. Denn erst in jenem Jahr erlangten sie in Bayern die rechtliche Gleichstellung. Ein historisches Dokument für diesen Aufstieg sind die Porträts, die Franz von Lenbach vom Ehepaar Lehmann und Fanny Bernheimer 1903 gemalt hat. Lehmann Bernheimer, der 1882 zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten und 1884 zum ersten Königlich-Bayerischen Kommerzienrat ernannt wurde, ist darauf im dunklen Anzug dargestellt. Er sitzt in einem Stuhl und schaut mit fast staatsmännischem Blick zur Seite.

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