Dieses Wochenende wird extralang und extraschön - dank Brückentag und Allerheiligen bei vorhergesagten bis zu 25 Grad und Sonnenschein. Der Sommer kehrt rechtzeitig zum Ferienbeginn zurück. Perfekte Bedingungen also, um die Wanderstiefel zu schnüren, die Fahrradreifen aufzupumpen, den Biergarten anzusteuern oder das Feuer unterm Rost zu schüren. Vielleicht zum letzten Mal in diesem Jahr?
Ausflügler sollten aber nicht zu spät aufbrechen: Wenn die Uhren am Sonntag um eine Stunde zurückgestellt werden, geht die Sonne schon kurz vor 17 Uhr unter, dafür geht sie aber auch schon gegen 7 Uhr auf - Winterzeit bei Sommerwetter. Dazu vier Anregungen für die vier Tage in vier Draußen-Disziplinen.
Sonnen-Wandern
Letzte Gelegenheit: Nach den Herbstferien stellt die Wankbahn den Betrieb den Winter über ein.
(Foto: Sven Hoppe/dpa)Der Wank gilt als der Sonnenberg von Garmisch-Partenkirchen - und das ist nicht das Einzige, was ihn zu einem idealen Ausflugsziel macht. Für fast jeden hat er etwas zu bieten: für Bergsteiger, Panoramawanderer, Gondelfahrer, Sonnenanbeter - und für Kinder gibt es einen Kletterwald und sogar einen Spielplatz am Gipfel. Aber der Reihe nach.
Keine 100 Meter über Partenkirchen schlängelt sich der Philosophenweg meist ebenerdig in Richtung Farchant. Seinen Namen hat er den Zitaten großer Denker zu verdanken, die die Bänke entlang der Strecke zieren. Immer wieder gibt anfangs der Kiefernwald den Blick auf das Wettersteingebirge mit Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, und der Alpspitze mit seiner charakteristischen Schräge frei. Wer am Schützenhaus parkt, wandert etwas kürzer im Schatten, denn kurze Zeit später öffnet sich der Blick aufs Loisachtal.
Für wen es ein bisschen Anstrengung sein darf, dem sei ein Aufstieg zur Tannenhütte empfohlen, der am Schützenhaus in südöstliche Richtung startet. 200 Höhenmeter sind es auf einem Wandersteig, bis man die Panorama-Terrasse der Hütte auf 930 Metern erreicht. Für Kinder gibt es einen Spielplatz, und wer anschließend nicht direkt absteigen will, kann weiter zur Mittelstation wandern und mit der Gondel ins Tal hinunterfahren.
Apropos Gondel: Hier kommen die Sonnenanbeter ins Spiel. Für die gibt es an der Bergstation in der Sonnenalm Liegestühle, selbstredend mit 1-A-Panoramablick auf Garmisch und das Wettersteingebirge. Eltern, deren Kinder auf dem Spielplatz mit Aussicht toben, können auf Holzliegen nahe dem Klettergerüst die Sonne genießen. Nach den Herbstferien stellt die Wankbahn den Betrieb den Winter über ein.
Halloween-Grillen
Kürbis lässt sich in schmalen Spalten direkt über der Glut grillen - oder wie im Rezept von Hans Jörg Bachmeier unter dem Deckel eines Kugelgrills garen.
(Foto: Vladimir Godnik/mauritius images/fStop Images)Es müssen nicht immer Nackensteak und Bratwurst sein. Wie wäre es passend zu Halloween mit Kürbis vom Grill? Für Fernsehkoch Hans Jörg Bachmeier stellen Feuer und Rost nichts anderes als ein Outdoor-Ofen dar - mit dem Extra schöner, rauchiger Geschmacksnoten. Bachmeier hat ein Rezept für Butternut-Kürbis mit Nussbutter-Hollandaise für den Kugel- oder Keramikgrill kredenzt. Für zwei Personen benötigt man: einen Butternut-Kürbis à 500g, Meersalz, brauner Zucker, zwei Eigelbe, 20 g Wasser, 20 g Weißwein, 1 TL Estragon-Essig, Salz, Cayennepfeffer, 100 g kalte Butter, Thymian, Zitronenschale, Salz, 15 g Kürbiskernöl und 1 TL geröstete Kürbiskerne.
So geht's: Grill auf etwa 200 Grad heizen. Kürbis der Länge nach halbieren, Kerngehäuse auskratzen. Fruchtfleisch rautenförmig bis zur Schale einschneiden. Kürbis mit Meersalz und braunem Zucker würzen. Kürbis auf dem Rost anbraten und drehen, um ein Muster ins Fruchtfleisch zu bekommen. Wenden, Deckel schließen und bei etwa 200 bis 220 Grad 50 bis 60 Minuten backen, bis das Fruchtfleisch weich ist.
Butter im Topf auf dem Herd zerlaufen lassen. Unter Rühren braun werden lassen, Thymian und Zitronenschale dazu, leicht salzen und in einer Schüssel Eiswasser lauwarm rühren, beiseitestellen. Eigelbe in Stielkasserolle geben, Essig, Wasser und Weißwein dazu und mit Cayenne, Salz und Pfeffer abschmecken. Gut verrühren. Kasserolle auf Topf mit aufgekochtem Wasser stellen und Masse mit Schneebesen aufschlagen. Nicht zu heiß werden lassen. Vom Wasserbad nehmen und halbe Minute nachschlagen. Braune Butter langsam einlaufen lassen und gut verrühren. Nachschmecken und in den Kürbis füllen. Geröstete Kürbiskerne drüberstreuen und ein paar Tropfen Kürbiskernöl dazugeben.
Ein Feldsalat, der nur mit Kürbiskernöl sowie ganz wenig Salz und Essig gewürzt werde, füge auf dem Teller eine Herbstfarbe und feines Säurespiel hinzu. Voraussetzung für das Geschmackserlebnis sei allerdings gute Kohle, er selbst verwende eine Mixtur aus Eiche und dem amerikanischen Nussbaum Hickory. Die habe ihren Preis, sagt Bachmeier. Mit drei bis vier Euro pro Kilo müsse man schon rechnen.
Am Wasser radeln
Ein herbstliches Farbenspiel bietet sich den Radlern im Würmtal bei Gauting.
(Foto: Mara Brandl/IMAGO/imagebroker)Rund um die Stadt locken viele traumhafte Ziele für Radfahrer - im Süden etwa der unverstellte Alpenblick auf der Ludwigshöhe bei Kleindingharting südlich von Straßlach oder für Sportler die nächstgelegene Bergetappe auf den Hohen Peißenberg. Zum Saisonabschluss kann man es aber auch etwas gemütlicher angehen lassen mit dem Klassiker entlang der Würm etwa in Richtung oder gar rund um den Starnberger See. Dort locken Natur, Historie und Einkehrmöglichkeiten.
Um die Straßen in der Stadt zu meiden, bietet sich die Fahrt mit der S-Bahn zum Start in Pasing an. Tipp: Wer nicht vom Fahrrad absteigen will, kommt vom Zentrum aus auf Radwegen vom Zentralen Omnibusbahnhof über Arnulfpark, Laimer Bahnhof, entlang der Mauer von Schloss Nymphenburg und durch den kleinen Park namens Durchblick zum Schloss Blutenburg. Von dort geht es praktisch immer am Wasser entlang - durch die Stadt, durchs Würmtal und nach Gauting über Stock und Stein durch den Wald mit verwunschenen Auen.
Vom Mühltal führen praktisch alle Wege zum See. Sportlichere klettern zum Golfplatz Gut Rieden hinauf und sausen Richtung Starnberg hinunter, Biergarten- und Römer-Fans biegen Richtung Leutstetten mit Schlossgaststätte und weiter zur Villa Rustica ab. Richtung See führt ein Holzsteg durchs Moos. Wer nach den knapp 25 Kilometern genug hat, kommt mit der Bahn zurück in die Stadt. Wer dann erst richtig aufdreht, wird die noch einmal gut 50 Kilometer lange Seerunde wagen.
Hochbetrieb im Biergarten
Die Biergärten rechnen mit vielen Besuchern am Wochenende - hier der Hirschgarten.
(Foto: Ralph Peters/imago images)"Wir sind auf einen Ansturm eigentlich ganz gut vorbereitet", heißt es im Biergarten am Chinesischen Turm. Weil es früh dunkel wird, werde man jedoch zeitig gegen 20 Uhr schließen. Gleiches gilt etwa für Hopfengarten, Michaeligarten sowie den Biergarten am Flaucher. Mit vielen Besuchern rechnet man auch im Hirschgarten: "Aber das sind wir bei schönem Wetter ja gewohnt."
Im Augustiner-Keller bietet sich eine besondere Aussicht: Wer hier im T-Shirt draußen sitzt, kann einen Blick auf die Eisstockbahn werfen, die Mitte November eröffnen soll - also in zwei Wochen.
