Süddeutsche Zeitung

Durchforstung in Aubing:Raum für Zukunftsbäume

In der Aubinger Lohe wird der Wald aus Fichten, Buchen und Eichen gelichtet, damit einzelne Exemplare genügend Licht bekommen.

Von Ellen Draxel

Manche Bäume in der Aubinger Lohe haben in diesen Tagen einen roten Punkt, andere Wellenlinien oder Striche. Markierungen, die helfen sollen, den Wald gesund zu halten.

Der Norden der Lohe wird Anfang Februar durchforstet. "Dieser Teil des Waldes", erklärt Wilhelm Seerieder von den Bayerischen Staatsforsten, "ist zwischen 25 und 90 Jahre alt und muss im Zuge der nachhaltigen Bewirtschaftung gepflegt werden." Die sehr dicht stehenden Bäume seien im Wettstreit um Licht in die Höhe gewachsen. Bei Sturm oder schwerem Schnee könnten einzelne von ihnen deshalb leichter umknicken.

Weshalb der eine oder andere Baum - einem konkreten Plan folgend - nun weichen muss. "Die Aubinger Lohe", sagt der Forstbetriebsleiter, "zeichnet sich durch eine Mischung aus Fichte, Buche, Eiche und anderen Baumarten aus." Ziel sei es, diese Mischung zu erhalten. Dafür werde in regelmäßigen Abständen ein sogenannter "Zukunftsbaum" ausgewählt, der sich hinsichtlich Stabilität, Vitalität und Qualität gegenüber dem restlichen Waldbestand abhebe. "Entnommen wird dann der Baum, welcher den Zukunftsbaum am stärksten bedrängt." Um das Dickenwachstum des Zukunftsbaumes zu fördern und den Waldbestand insgesamt vitaler und stabiler zu machen.

Zukunftsbäume haben einen roten Punkt, ihre Bedränger einen pinken Strich. Eine Wellenlinie am Baum bedeutet, dass der Baum aufgrund seiner naturschutzfachlich bedeutenden Charakteristik dem Bestand als Biotopbaum erhalten bleibt. Außerdem werden bei der Durchforstung bewusst Hochstümpfe erzeugt. "Diese Bäume, die man auf rund vier Metern Höhe abschneidet, dienen besonders den heimischen Spechtarten und einer Reihe anderer Arten als Habitat", erläutert Seerieder. Weichen müssen aber auch Bäume mit einem Doppelstrich: Auf diesen Trassen fahren die Maschinen.

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