München/Aschheim:Mitsprache gefordert

Neues Viertel im Nordosten der Stadt weckt im Umland Ängste

Von Christina Hertel, München/Aschheim

Im Nordosten Münchens soll ein neues Viertel entstehen, in dem einmal bis zu 30 000 Menschen wohnen und 10 000 arbeiten könnten. Damit rückt die Stadt näher an den Landkreis und seine Kommunen heran. Für die Menschen dort stellt sich die Frage nach den Grenzen des Wachstums wie ein Diskussionsabend der SPD mit Stadträtin Heide Rieke, Sprecherin im Ausschuss für Stadtplanung und stellvertretende wohnungspolitische Sprecherin, in Aschheim zeigte, an dem rund 70 Bürgern teilnahmen. Deren größte Angst: noch mehr Verkehr. Und ihre größte Forderung: mehr Mitsprache.

"Straßen und U-Bahnen müssen da sein, bevor die Bevölkerung kommt", forderte die Aschheimer SPD-Bürgermeisterkandidatin Ingrid Lenz-Aktaş. Und griff damit das Thema Verkehr, zu viele wildparkende Autos, zu lange Staus vor Bahnübergängen und Ampeln auf. Rieke, die zuvor die Pläne und Notwendigkeiten für mehr bezahlbaren Wohnungsbau erläutert hatte, versuchte diese Ängste zu nehmen: Baue die Bahn die Trasse der S 8 tatsächlich aus, sei es "völlig unvorstellbar", dass diese durch ein Wohngebiet führe. Sie müsse in einem Tunnel liegen, sagte sie. "Dafür braucht es aber Unterstützung von allen Seiten."

Mehr Kooperation, aber auch mehr Mitsprache forderten mehrere Anwesende ein. Lenz-Aktaş möchte dafür "neue Instrumente der Zusammenarbeit" entwickeln, wie sie es nannte. Aus ihrer Sicht sollte die Landeshauptstadt nicht nur die Rathäuser der angrenzenden Kommunen regelmäßig informieren, sondern auch alle Gemeinderäte.

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