Viele Monate hat man gewartet, die Eröffnung am Tag vor Heiligabend war dennoch für die meisten eine Überraschung: Von sofort an kann die neue Fuß- und Radwegbrücke über die zentrale Bahnachse am Arnulfpark beim S-Bahn-Haltepunkt Donnersbergerbrücke genutzt werden. Pünktlich zum Jahresende hat das städtische Baureferat die neue gleisübergreifende Verbindung fertiggestellt.
Sie bietet für den Fuß- und Radverkehr eine attraktive Alternative zur Hacker-, Donnersberger- und Friedenheimer Brücke, die allesamt sehr verkehrsreich sind. Die neue Brücke verbindet als wesentliches Element der übergeordneten Fahrradrouten den Süden (Schwanthalerhöhe) mit dem Norden (Neuhausen und Maxvorstadt). Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) freut sich über einen "wichtigen Brückenschlag".

Zweite S-Bahn-Stammstrecke:Spezialisten auf der Baustelle
Informieren, sortieren, graben: Hinter einem Großprojekt wie der zweiten Münchner Stammstrecke steckt viel mehr Detailarbeit, als man gemeinhin vermutet. Ein Besuch am Marienhof.
Die Gestaltung der neuen Fuß- und Radwegbrücke basiert auf dem Entwurf des Planungsteams SSF Ingenieure und Lang Hugger Rampp Architekten, das als Sieger aus einem europaweiten Wettbewerbsverfahren hervorging. Die Brücke quert in einem leicht gewölbten Bogen auf etwa 240 Metern Länge insgesamt 37 Gleise des Gleisvorfeldes des Hauptbahnhofs. Die nutzbare Breite des Arnulfstegs variiert zwischen fünf und sechs Metern.
Zwei schlanke Stützen im Gleisbereich tragen die Brückenkonstruktion. Die seitliche Verglasung dient der Sicherheit, als Windschutz und ermöglicht eine gute Aussicht auf die Stadt. Auf beiden Seiten, an der Erika-Mann-Straße und an der Philipp-Loewenfeld-Straße, ermöglichen barrierefreie Rampen, Treppen und Aufzüge den Zugang. Die beiden Bahnsteige des S-Bahn-Haltepunktes Donnersbergerbrücke können über Bahnsteigtreppen von der neuen Brücke aus erreicht werden.