Süddeutsche Zeitung

Sendling:Betrunkener Anwalt geht auf Polizisten los

Der 59-Jährige hatte zuerst einen Polizisten angefahren und sich dann eine Verfolgungsjagd mit mehreren herbeigerufenen Streifen geliefert. 

Von Jakob Wetzel

Offenbar weil er nicht betrunken im Straßenverkehr erwischt werden wollte, hat ein 59-jähriger Rechtsanwalt in der Nacht auf Samstag zuerst einen Polizisten angefahren und sich dann über sechs Kilometer hinweg eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Wie die Polizei mitteilt, hatte sich der Jurist offenbar über den 48-jährigen Polizeibeamten geärgert, weil der mit seinem Auto an einer Ampel nicht sofort bei Grünlicht losgefahren war.

Beide waren auf der Autobahn A 96 Richtung Innenstadt gefahren und hatten die Autobahn gegen 23.30 Uhr an der Abfahrt Laim verlassen; der 48-jährige Polizeibeamte war in seiner Freizeit und in Zivilkleidung unterwegs. An der nächsten roten Ampel stieg der Jurist aus, lief zum Auto des anderen, riss die Fahrertür auf und versuchte, den Mann aus dessen Auto zu zerren. Als sich der Angegriffene im Handgemenge als Polizist zu erkennen gab, wollte der Anwalt davonfahren, was aber nun der Beamte verhindern wollte, denn er hatte im Atem des Angreifers Alkohol gerochen. Dabei rammte der Anwalt den Polizisten, der über die Motorhaube fiel und dabei leicht verletzt wurde, und fuhr davon. Der Beamte folgte ihm. Auf der Flucht raste der Rechtsanwalt über mehrere rote Ampeln, bis ihn mehrere herbeigerufene Polizeistreifen auf Höhe der Passauerstraße stoppen konnten.

Dem Juristen wurde Blut abgenommen, um es auf Alkohol zu untersuchen, zudem wurden sein Führerschein beschlagnahmt und das Auto abgeschleppt. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung, Trunkenheit im Verkehr und verschiedenen Verkehrsdelikten.

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Quelle:
SZ vom 26.08.2019 / wet/kbl
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