Bevor die Zuschauerinnen und Zuschauer den Saal betreten, will ein Mitarbeiter des Residenztheaters mit einer Taschenlampe in die Handtaschen leuchten. Ungewohnt an diesem Ort. Es ist wohl mehr Sicherheit als sonst geboten: Vier jüdische Menschen sind an diesem Samstagabend geladen. Und genau hier steckt schon der Stachel. Denn wie kann es sein, dass ein Auftritt jüdischer Menschen einen zusätzlichen Sicherheitscheck nötig macht, ausgerechnet in Deutschland? Und was bedeutet die Prämisse "Nie wieder!" eigentlich genau?
Diskussion im Residenztheater:Vom schmerzhaften Gefühl, nirgendwo mehr sicher zu sein
Lesezeit: 3 Min.

Differenzen, aber auch Einigkeit: In einer lebhaften Debatte suchen vier jüdische Menschen nach Antworten auf den wachsenden Antisemitismus in Deutschland und berichten von der Angst, mit der sie täglich leben müssen.
Von Ekaterina Kel

Nahost-Konflikt in München:"Ich sitze auf zwei Stühlen"
Stefan Wimmer ist Mitglied im Rat der Religionen, beschäftigt sich als Orientalist seit Langem mit dem "Heiligen Land". Dass sich auch in München ein Entweder-oder etabliert habe, entweder für Israel oder für Palästina, beunruhigt ihn. Er wirbt fürs Zuhören.
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