Süddeutsche Zeitung

München:Analyse und Warnung

Brechts "Furcht und Elend des Dritten Reiches"

Stadtviertel - Das Grauen kommt schleichend daher, indem sich das Unrecht Stück für Stück im Alltag der Menschen einnistet: Schießereien, Zensur, Verhaftungen, Deportationen. Es sind Szenen, wie sie sich zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland so oder ähnlich abgespielt haben, die Bertolt Brecht in seiner Theaterarbeit "Furcht und Elend des Dritten Reichs" aneinanderreiht. Ereignisse, von denen angeblich niemand wusste. Brecht schrieb das Stück von 1935 bis 1939 im Exil. 1938 wurde ein Teil in Paris uraufgeführt.

Das "Theaterensemble tgsm" hat sich diesem Zeitzeugnis gewidmet und einige Parallelen zur Gegenwart gezogen: Polarisierung, Angst, die Diffamierung von Minderheiten und die Entstehung von Feindbildern. Unter Regie von Annekatrin Hirt ist eine Inszenierung entstanden, in der die alltäglichen Schreckensbilder der Hitler-Diktatur auf der Bühne lebendig werden. Analyse und Warnung zugleich ist dieses Stück, das im Mai und Juni an verschiedenen Spielstätten in der Stadt aufgeführt wird.

"Furcht und Elend des Dritten Reiches", Kultur-Etage Messestadt, Erika-Cremer-Straße 8, Freitag, 11. Mai, 19.30 Uhr; Pasinger Fabrik, August-Exter-Straße 1, Freitag, 1., und Samstag, 2. Juni, jeweils 19.30 Uhr; Pepper, Kultur im Keller, Thomas-Dehler-Straße 12, Donnerstag, 7., Freitag, 8., und Samstag, 9. Juni, jeweils 19.30 Uhr

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SZ vom 09.05.2018 / stz
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