Süddeutsche Zeitung

Amari Bar:Der beste Platz für laue Sommernächte in der Maxvorstadt

In der Amari Bar hat man, was in München eine Seltenheit ist: Platz - zum Treffen in großen Runden und zum Tanzen. In Kombination mit ausgefallenen Drinks das perfekte Rezept für einen unvergesslichen Abend.

Von Jacqueline Lang

Wer schon länger in der Maxvorstadt wohnt, der wird sich noch erinnern: Das große Backsteinhaus an der Ecke zwischen Dachauer Straße und Maßmannstraße war lange Zeit eine gute Anlaufstelle zum Blutspenden. Das Gebäude mit den vielen Fenstern war nämlich bis 2017 ein Gesundheitszentrum, der Blutspendedienst dort zu Hause. Fünf Jahre lang stand das riesige Haus dann leer - bis es Ende 2021 endlich wieder mit Leben gefüllt wurde. Den Großteil des Areals bespielt das MUCA, kurz für Museums of Urban and Contemporary Art, mit einem sogenannten Kunstlabor 2. In den Glaskasten im Erdgeschoss links ist aber in diesem Frühjahr noch jemand anderes eingezogen: die Amari Bar.

Und wie so oft, wenn etwas gefehlt hat, wird man sich der Lücke, die es schließt, erst bewusst, wenn es plötzlich da ist. Denn auch wenn es fußläufig von der Amari Bar in Richtung Universitätsviertel nun wirklich keinen Mangel an Lokalen gibt, so steht man sich in vielen davon doch recht schnell auf den Füßen, weil die meisten nicht größer als Schuhschachteln sind. Ganz anders in der Amari Bar: Hier hat man Platz - sei es, um sich an einem der langen Tische in größerer Rund zu treffen, sei es zum Tanzen zu späterer Stunde. Der Industriecharme und eine gut durchgemischtes Publikum tun ihr übrigens; im Inneren der Amari Bar fühlt man sich schnell so wohl.

Auf der Grünfläche darf kein Alkohol ausgeschenkt werden, warum auch immer

Jetzt im Sommer empfiehlt es sich trotzdem, draußen Platz zu nehmen: Auf der Grünfläche vor der Bar haben die Betreiber nämlich eine Holzterrasse errichtet, auf der man nicht nur ziemlich lange die Sonne genießen, sondern auf der man auch lange nach Sonnenuntergang herrlich versacken kann. Für das Auskosten der vielen lauen Sommernächte in diesem Jahr gibt es derzeit wohl kaum einen besseren Ort in diesem Teil Münchens. Einziger Wermutstropfen für all jene, die nur noch einen der Plätze auf der Grasfläche vor der Terrasse ergattern: Aus Gründen, die wohl nur das Kreisverwaltungsreferat wirklich versteht, darf dort bislang kein Alkohol ausgeschenkt werden.

Grundsätzlich ist es natürlich kein Problem, mal nur eine Schorle zu trinken. Allerdings sind die Drinks, die an der Bar im Amari zubereitet werden, nicht nur optische Hingucker, die immer mal wieder wechselnden "Specials" sind auch geschmacklich fein aufeinander abgestimmte Kompositionen. Neben bewährten Klassikern empfehlen sich derzeit zum Beispiel der "Pisco Punch" mit Ananas und Zitrone oder der "Pinky n' Brain" mit Grapefruit und einem pinken Eiweißschaum (je 11,50 Euro) oder für alle, die es gesund mögen, der "Three Roots" mit Ingwer, rote Beete und Meerrettich (12, 50 Euro). Was nach teils gewagten Experimenten klingt, sind wahre Gaumenfreuden.

Neben ausgefallenen Drinks steht am Abend übrigens auch eine kleine Auswahl an Leckereien auf der Karte: Neben einer Abendkarte gibt es von 18 Uhr an bis spät in die Nacht etwa reichlich belegte Focaccia-Varianten. Das Amari versteht sich nämlich selbst nicht nur als Bar sondern auch als Kantine - Mittagstisch und gelegentlicher Brunch inklusive. Für all jene, die nur auf einen Absacker vorbeikommen, dürfte das zwar kein ausschlaggebendes Kriterium bei der Abendplanung sein. Wenn aus dem einen Bier aber doch mal wieder drei oder vier werden, ist die Freude umso größer, wenn man nicht mit einer Schale Erdnüsse abgespeist wird.

Amari Bar, Dachauer Straße 90, 80335 München, E-Mail: info@amari.bar, Öffnungszeiten: Dienstag 11 bis 20.30 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 11 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 2 Uhr, Sonntag 10.30 bis 18 Uhr

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5638544
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/imei/czg
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.