Süddeutsche Zeitung

Tiertransporte:Was tun gegen brüllende Rinder auf dem Weg zum Schlachthof?

Anwohner werden im Morgengrauen regelmäßig aus dem Schlaf gerissen. Einen Anspruch darauf, die Transporter umzuleiten, gibt es nicht. Jetzt soll wenigstens der Verkehr leiser werden.

Von Renate Winkler-Schlang, Altstadt-Lehel

Brüllende Rinder auf Lastern, die im Morgengrauen zum Schlachthof fahren, reißen einen Anlieger der Sternstraße offenbar regelmäßig aus dem Schlaf. Der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel war durchaus gewillt, das Problem ernst zu nehmen, zumal Wolfgang Püschel (SPD), der in der Nähe wohnt, den Sachverhalt bestätigen konnte. Die Tiere seien tatsächlich zuweilen unangenehm laut. Doch was tun?

Stefan Blum (CSU), Vorsitzender des zuständigen Unterausschusses, erklärte, es gebe rechtlich keinen Anspruch auf Umleitung, schließlich sei das kein Durchgangsverkehr, sondern innerstädtischer Zielverkehr. Man habe zwar diskutiert, ob das Kommunalreferat als Betreiberin des Schlachthofs die Tier-Lieferanten nicht mit privatrechtlichen Verträgen auf andere Routen festlegen könne - aber letztlich würde das Gremium damit nur nach dem St.-Florians-Prinzip handeln, denn irgendwo müssten die Transporter den Mittleren Ring nun mal verlassen.

Blum schlug vor, im entsprechenden Straßenabschnitt Tempo 30 anzuordnen, dann wäre wenigstens der Verkehr leiser. Im Nachbarstadtteil an der Auenstraße habe sich das bewährt, die Autofahrer hielten sich an die Begrenzung. Es wurde zwar gewitzelt, dass man bei leiserem Verkehr die Tiere nur noch lauter höre, dennoch einigten sich am Ende alle, die Gelegenheit beim Schopf zu packen und hier wirklich eine Geschwindigkeitsbegrenzung zu beantragen.

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SZ vom 23.12.2019/kbl
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