Süddeutsche Zeitung

Klimentis Bar:Das Erfolgsrezept dieser Bar ist der Betreiber selbst

Zu fast jedem Gast pflegt Mete Klimenti eine eigene Beziehung - da stört es nicht, dass die Getränkekarte eher schlicht ist.

Von Laura Kaufmann

Liebe Leser, die Bar ist derzeit geschlossen und zieht nach Haidhausen um.

Mete Klimenti hat sich Zeit gelassen. Mit einem Objekt am Viktualienmarkt hatte er mal geliebäugelt, und als das nicht klappte, suchte er zweieinhalb weitere Jahre. Bis er dann diesen Laden fand, der sich richtig anfühlte, die ehemalige Fantom Bar am Maximiliansplatz 9. Dort, wo vor einigen Jahren mal ein Autohaus stand und nun ein Konglomerat aus Gastronomien sein Glück versucht, aktuell sind das der hochpreisige Inder The Indian Affair und eine Filiale des Asado Steakhouse.

Nun auch Mete Klimenti. Seine Bar hat er nach sich benannt, Klimentis Bar, und nirgendwo wirkt das einleuchtender. Sein Erfolgsrezept ist er selbst. Die Gastronomie ist seine Liebe, das Verhältnis zum Gast eine Beziehung, und sein oberstes Gebot ist es, den Besucher wertzuschätzen und glücklich zu machen.

Die Leute, die in seinen neuen Laden kommen, begrüßen ihn mehrheitlich mit Handschlag und gratulieren ihm. Klimenti veranstaltet wechselnde Events in München, einen New York Brunch zum Beispiel, der derzeit einmal im Monat im Hugo's stattfindet, mit Claudia-Effenberg-Modenschau, Live-Musik und Schampus, und zu diesen Events folgt ihm eine treue Anhängerschaft.

Nicht die schlechtesten Voraussetzungen, um eine Bar zu füllen. Auch wenn eine Bar in dieser Nachbarschaft nicht gerade eine Lücke füllt. "Ich habe 75 Gastronomiebetriebe in der Nähe gezählt", sagt Klimenti. Die 089 Bar zum Beispiel, Klimentis liebster Club, die Rote Sonne, der Sweetclub oder das Heart, die Burger&Lobster Bank und das Lenbachs&Soehne sind nur ein paar Schritte entfernt. Am Lenbachplatz 1 soll bald das Enter the Dragon eröffnen, ein zweistöckiger vietnamesischer Restaurant-, Bar und Clubpalast. Um nur einige zu nennen.

"Man muss den Gästen einen Grund geben zu kommen", sagt Mete Klimenti. Damit sich seine Gäste wohlfühlen, hat er umgebaut. Den Tresen in eine Ecke versetzt, damit mehr Platz ist für Tische. Die Holzpaneele an der Wand sind dunkelgrau gestrichen. Eine Wand ist in Marmoroptik gehalten, die hinter der Bar ist gold. Schlicht und modern, trotzdem warm wirkt das. Und großzügig. Die Decken des quaderförmigen Raums sind hoch, die Tische nicht zu nah beieinander.

Speisen und Musik sind in Planung

Livemusik soll irgendwann möglichst jeden Abend geboten werden. Momentan läutet Entertainer Ron Williams freitags das Wochenende ein, einen Abend vorher wird wohl sein Sohn JulWil das Programm übernehmen. Ein paar Frauen hätte Klimenti auch gern im Programm, "schon weil eine Frau auf der Bühne immer besser aussieht". Aber noch ist keine gebucht.

Langfristig will Mete Klimenti mit den Restaurants im Gebäude kooperieren, um Speisen in seiner Bar anbieten zu können. Vorerst fokussiert er sich auf die schlichte Getränkekarte, eine Mixologen-Bar will man nicht sein. Ein Aperitif, Longdrinks, die zwischen 6,50 und 9,90 Euro kosten, machen den Kern der Karte aus. Und selbstverständlich darf Blubberndes nicht fehlen, Sekt und Champagner. Es wäre sonst kein echter Klimenti.

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Quelle:
SZ vom 08.12.2017/vewo
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