Der St.-Josefs-Verein aus Haidhausen hat beim Amtsgericht Antrag auf Insolvenz gestellt. Das gab der Verein, der ein Pflegeheim sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe betreibt, selbst bekannt. Die finanziellen Belastungen und der Einnahmeverlust, die sich aus der Schließung des Altenheims in der Preysingstraße ergäben, hätten laut Vorstand zur drohenden Zahlungsunfähigkeit geführt. Der Betrieb der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen solle "bis auf Weiteres" weiterlaufen, das Betreuungsangebot bleibe uneingeschränkt erhalten. Der Verein betreibt unter anderem ein integratives Haus für Kinder, ein heilpädagogisches Kinder- und Jugendheim sowie eine heilpädagogische Tagesstätte.

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Im November hatte der St.-Josefs-Verein angekündigt, das Pflegeheim nach mehr als 90 Jahren im Februar zu schließen, weil man nicht mehr ausreichend Personal finde und es einen hohen Krankenstand in der aktuellen Belegschaft gebe. Bereits im Frühjahr hatte der Verein einen Trakt des Heims geschlossen und die Zahl der Plätze von rund 100 fast halbiert. Zuletzt habe man den Betrieb nur über den Einsatz von Zeitarbeiterinnen und -arbeitern aufrechterhalten.
Der Vorstand betont, die etwa 50 Bewohner und Bewohnerinnen des Pflegeheims bei der Suche nach neuen Betreuungsplätzen zu unterstützen. Auch den Mitarbeitenden des Heims helfe man bei der Suche nach neuen Arbeitsstellen. Zusammen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter Max Liebig arbeiteten Vorstand und Geschäftsführung des St.-Josefs-Vereins an langfristigen Lösungen für die Einrichtungen.