München heute:Containern: Die Klägerinnen kämpfen weiter / Betrunken auf dem E-Scooter

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Zurück am "Tatort": Caroline Kuhn (links) und Franziska Schmitt sind vor zwei Jahren beim Containern erwischt worden. (Foto: Leonhard Simon)

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Von Francesca Polistina

Als ich das erste Mal vom "Containern" hörte, dachte ich an meinen Müll. Und ich fragte mich natürlich, wie jemand in Deutschland auf die Idee kommen könnte, Essensreste zu sammeln und sich davon zu ernähren - wenn er sich nicht in einer desaströsen wirtschaftlichen Situation befindet. Dann stolperte ich über Bilder von der Beute, und sah: intakte Tomaten, Bananen, die nur leicht geschwärzt sind, Äpfel, die vielleicht ein paar Schrammen aufweisen, aber die nicht anders aussehen als die Äpfel, die im Garten meiner Oma am Baum hängen. Spätestens da stellte ich mir, stellt man sich, ein paar Fragen.

Nun könnte die Reaktion so klingen: "Wie schade". Ja, es ist tatsächlich sehr schade, dass jedes Jahr in Deutschland Millionen Tonnen genießbarer Lebensmittel im Müll landen - und um dieser Ansicht zu sein, muss man nichtmal besonders umweltbewusst sein. Schade aber nicht unvermeidbar, wie sich Caroline Kuhn und Franziska Schmitt vermutlich gedacht haben. Die beiden Studentinnen aus Olching wurden vor zwei Jahren von einer Polizeistreife angehalten, nachdem sie containert hatten. Sie wurde wegen Diebstahls angeklagt und schuldig gesprochen. Danach legten sie Revision ein und wendeten sich mit einer Beschwerde ans Bundesverfassungsgericht - ohne Erfolg. Denn laut dem Karlsruher Beschluss von vergangener Woche ist Containern Diebstahl, auch wenn die Lebensmittel für den Müll bestimmt sind. Eigentum bleibt Eigentum, zumindest juristisch. Aber ist unser Umgang mit den Lebensmitteln auch moralisch?

Caroline Kuhn und Franziska Schmitt erzählen von ihrem zweijährigen Kampf (SZ-Plus), von den vielen Unterstützern, die für sie gespendet und Marmeladen gekocht haben, und warum nun die Politik dran ist.

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