Der Weg in die Unterwelt führt ins Licht. Über eine breite Rampe geht es hinab ins Atrium, Wintersonne scheint durch die schmalen Fenster in die hohe Halle. Unten lugt Sylvia Schoske hinter vier Köpfen hervor. "Das ist unsere Viererbande", sagt sie und lacht. Die kleinen Köpfe sind bemerkenswert. Sie ähneln sich und doch sind sie sehr unterschiedlich. Ein Porträt zeigt einen alten Mann, er blickt streng aus dem dunklen Gesicht. "Das ist mein Lieblingsstück", sagt Sylvia Schoske. Und das hat seinen Grund: Als die heute 66-Jährige den Kopf im Jahr 1980 zum ersten Mal in ihren Händen hielt, wusste sie, dass sie einmal Museumsdirektorin werden wollte. Damals sagte sich die Studentin der Ägyptologie: "Verdammt noch mal, du möchtest mal so weit kommen, dass du das auf einen Blick erkennen kannst." Längst kennt sie alle Geheimnisse ihrer Objekte im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst: Schließlich war sie mehr als drei Jahrzehnte die Direktorin.
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Mit 25 Jahren beschloss Sylvia Schoske, dass sie Museumsdirektorin werden wollte, mehr als drei Jahrzehnte hatte sie diesen Beruf im Museum Ägyptischer Kunst inne. Rundgang durch ein Reich voller Statuen, Särge und Geschichten.
Von Thomas Anlauf
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