München heute:Rodung im Forst Kasten erlaubt / Dauerkarte im vierten Stock / Fitnessstudios öffnen

München heute: Laut Hausordnung sind Fahnen verboten. "Von Schals steht da aber nichts", sagt Melinda. Ihren Nachnamen will sie nicht nennen, zu oft würden sonst 1860-Fans bei ihr klingeln.

Laut Hausordnung sind Fahnen verboten. "Von Schals steht da aber nichts", sagt Melinda. Ihren Nachnamen will sie nicht nennen, zu oft würden sonst 1860-Fans bei ihr klingeln.

(Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Max Ferstl

Ein Fußballspiel beginnt nicht mit dem Anpfiff, sondern vorher. Am Sonntagmittag war das gut zu beobachten. Hunderte Fans des TSV 1860 München waren nach Giesing gekommen, weil die Löwen gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern München spielten. Natürlich durften sie nicht ins Stadion, weil noch immer Pandemie herrscht, aber sie waren trotzdem da. Versuchten durch die eisernen Tore des Stadions zu schauen, tranken Bier vor dem Kiosk Blue Adria, trugen ihre Farben, weiß und blau. Es roch nach Bratwurst, also nach Fußball. Und es fühlte sich auch so an. Das Viertel vibrierte vor Vorfreude und Erwartung, da wärmten sich die Spieler gerade erst auf. Was wohl los wäre, wenn die Löwen am Samstag in Ingolstadt gewännen und über die Relegation doch noch den Aufstieg in die zweite Liga schaffen?

Für Fußballfans war es eine komplizierte Saison. Zwar konnten sie ihre Mannschaft spielen sehen, aber nur im Fernsehen. Die Stadien blieben leer, und vielen Fans fehlte plötzlich, was ihre Wochenenden zuvor geprägt hat: sich treffen, ins Stadion gehen, ihre Mannschaft anfeuern und danach gemeinsam weiter. "Ein Spieltag ist viel mehr als das Spiel selbst", sagt Lisa Braner. Mit Sechzgerfans wie ihr haben meine Kollegin Lisa Sonnabend und ich gesprochen. Wir wollten wissen, wie sie diese Saison der Geisterspiele erlebt haben, in der die Löwen überraschend erfolgreich spielen. Die Fans, so unser Eindruck, haben vor allem zwiespältige Gefühle. Natürlich freuen sie sich über Löwen-Siege, aber da ist auch eine Distanz, weil sie die Siege nur vom Sofa aus verfolgen können.

Wobei es einige wenige Ausnahmen gibt. Weil das Grünwalder Stadion mitten in der Stadt liegt, können ein paar Fans von den Wohnungen neben dem Stadion die Spiele anschauen. Melinda zum Beispiel gehört zu denen, die Glück haben. Ihre Wohnung hat durch die Pandemie eine überraschende Wertsteigerung erfahren. Von ihrem Fenster aus kann sie direkt ins Stadion gucken. Die Sicht ist nicht perfekt, weil die Stadionwand ein Tor verdeckt, aber Melinda sagt: "Es ist einfach etwas anderes, ein Spiel in echt zu sehen" (SZ Plus). Nochmal etwas ganz anderes ist es natürlich, in der Kurve zu stehen, dicht an dicht. Aber das wird wohl noch ein bisschen dauern.

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