Manchmal wünscht sich Ulrich Grasberger, er hätte sich in seinem Rentnerdasein mit etwas anderem beschäftigt, mit schönen Künsten zum Beispiel; Denkmalpflege hätte ihn ja auch interessiert. Aber er hat sich halt ins Thema Müll vertieft und ist darin so sehr eingesunken, dass er nicht mehr rauskommt. Mit einigen Gleichgesinnten hat er den Verein "Müllwende" gegründet; der ist inzwischen als gemeinnützig anerkannt und kürzlich vom Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen worden. Jetzt will Grasberger erst mal die Homepage des Vereins aufräumen, www.muell-muenchen.de; auf der haben sich nämlich schon so viele Informationen derart unübersichtlich angesammelt wie ansonsten der Abfall auf den sogenannten Wertstoffinseln, die überall in der Stadt herumstehen. Und eins hat Grasberger ja gelernt bei seiner Beschäftigung mit dem Müll: "Die Leute sind umweltbewusst, aber es muss bequem sein. Man muss es ihnen leicht machen."
Abfalltrennung in München:Dem Müll einen Wert geben
Wenn die Müllwende in München nicht schneller gehe, will der Verein sie notfalls mit einem Bürgerbegehren beschleunigen.
(Foto: Matthias Balk/dpa)Es muss bequem sein: Der Verein "Müllwende" setzt sich dafür ein, dass die Münchnerinnen und Münchner ihren Verpackungsmüll nicht zu Containern tragen müssen. Stattdessen soll er bei ihnen zu Hause abgeholt werden.
Von Joachim Mölter
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