Müller-Chef Klaus Ostendorf:"Wir haben grobe Fehler gemacht"

Mäusekot, Kakerlaken, Schmutz: Wegen unhaltbarer hygienischer Zustände steht die Produktion von Müller-Brot in Neufahrn seit knapp zwei Wochen still. Nun hat sich Konzernchef Klaus Ostendorf gegenüber der SZ erstmals kritisch zur Lage seiner Firma geäußert.

Katja Riedel

Der Mehrheitseigentümer von Müller-Brot, Klaus Ostendorf, hat sich anderthalb Wochen nach der vorübergehenden Schließung der Neufahrner Großbäckerei am erstmals zu den Missständen in der Großbäckerei in Neufahrn geäußert und dabei "grobe Fehler" eingeräumt - sowohl im Umgang mit den insgesamt 21 Kontrollen der Behörden von Landkreis Freising und bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) als auch im Umgang mit den Kunden und der Öffentlichkeit.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Ostendorf, die aktuelle Situation sei eine "heftige Herausforderung" für das Unternehmen und dessen Mitarbeiter. Er kündigte einen "grundlegenden Neustart" an. Im Unternehmen werde ein neues Hygienemanagement eingeführt und umfassend umgebaut. Momentan werde jede Maschine auseinandergebaut, in ihre Einzelteile zerlegt, gereinigt und wieder montiert. Auch für die Pächter, die etwa zwei Drittel der momentan 240 Müller-Brot-Filialen führen, kündigte Ostendorf einen Vorschlag an, um deren Verluste "zu kompensieren".

In nächster Zeit gehe es vor allem darum, das Vertrauen der Kunden wiederzugewinnen. "Mir ist bewusst, das wird ein verdammt steiniger Weg." Für das Debakel der vergangenen anderthalb Wochen übernimmt Ostendorf im Namen der Geschäftsführung persönlich Verantwortung und zugleich seinen Mitgesellschafter Michael Phillips in Schutz. "Ihn hat fast der Schlag getroffen, als er von der Schließung erfahren hat", sagte Ostendorf. Die Geschäftsleitung habe Phillips, der nicht am operativen Geschäft beteiligt ist, nicht über die seit 2009 andauernden Probleme und Missstände informiert.

Das Interview im Wortlaut - das erste, das Klaus Ostendorf jemals gegeben hat - lesen Sie am Samstag in der Süddeutschen Zeitung.

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